Die brutale Wahrheit über den Tod der seit 2018 vermissten Jennifer S. erschüttert derzeit das ganze Land. Acht Jahre lang hoffte ihre Mutter verzweifelt auf Antworten, suchte in Wäldern nach Hinweisen, kämpfte unermüdlich um Gerechtigkeit. Nun ist klar: Jenni wurde von ihrem Ex-Freund erwürgt und heimlich verscharrt. Erst ein Geständnis des 32-Jährigen führte die Ermittler zu ihren sterblichen Überresten.
Mitten in dieser Welle der Trauer und aufgestauten Wut meldete sich nun Sängerin Oska zu Wort, mit einer Botschaft, die Österreich tief berührt. Dabei spricht sie auch über ein Golddukaten, Jennis Taufgeschenk.
Oska hatte im Jahr 2018 bei Jennis Verabschiedung gesungen. Einer Zeremonie ohne Leiche, ohne Gewissheit, ohne Abschluss. Danach schenkte ihr Jennis Mutter den Golddukaten, den die junge Wienerin zur Taufe bekommen hatte. Ein Symbol für einen glücklichen Start ins Leben – und ein Geschenk, das Jenni nie einlösen durfte.
"Jennis Mama meinte damals, ich solle ihn aufheben – für schlechte Zeiten", schreibt OSKA. Nun, nach dem Geständnis des Ex-Freundes, sagt die Musikerin: "Es sind schlechte Zeiten."
Sie wird den Golddukaten nun nicht behalten, sondern in Jennis Namen spenden.
Wenn du von Gewalt betroffen bist oder dir Sorgen um jemanden machst, findest du hier kostenlose und anonyme Unterstützung:
Frauenhelpline
Mo–So, rund um die Uhr, anonym und kostenlos
Telefon: 0800 222 555
Männerberatung Wien
Anonym und kostenlos
Telefon: 01 603 28 28
Website: www.maenner.at/gewaltpraevention
Frauenhäuser Österreich
Informationen und Kontaktdaten: www.aoef.at
StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt
Infos & Unterstützung: www.stop-partnergewalt.at
Oska möchte das Geld an eine Organisation geben, die präventiv gegen Gewalt an Frauen arbeitet. Ihre Botschaft ist klar: Es müsse endlich bei den Ursachen angesetzt werden. Bei Rollenbildern, psychischer Gesundheit, Umgang mit Zurückweisung, Gewalt und Kontrolle.
"Wir müssen anfangen, Frauen zu schützen, anstatt sie sich selbst zu überlassen", so Oska. Mädchen würden lernen, sich zu verteidigen, Burschen aber nicht, Gewalt zu unterlassen.
Der Mordfall hat Österreich jahrelang verfolgt. Bereits 2018 stand der Ex-Freund im Zentrum der Ermittlungen, doch Indizien reichten nie aus. Dabei gab es Hinweise, die heute fassungslos machen: Recherchen zu KO-Tropfen, versteckte Kameras im Schlafzimmer, gelöschte Aufnahmen, widersprüchliche Aussagen, fehlende Gegenstände in der Wohnung. Für die Behörden war all das "zu wenig".
Für Jennis Mutter begann ein acht Jahre langer Albtraum, den Oska in ihrem Text eindringlich beschreibt.
Mit dem Geständnis und der Auffindung der Leiche kann Jennis Familie nun zumindest eines tun: Abschied nehmen. Oska schreibt: "Jenni, wir können dich endlich beerdigen. Du kommst endlich nach Hause."