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Ostbahn lässt Rivalen im Derby keine Chance

Heute Redaktion
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Bild: 1. Simmeringer SC/Weber

Zwei Runden vor Schluss stieg in der Wiener Stadtliga das große Simmeringer Derby zwischen Ostbahn XI und dem Simmeringer SC. Für die Hasenleitener war der Bezirks-Schlager bedeutungslos, für den Rivalen ging es ums nackte sportliche Überleben. Nach einer kampfbetonten Partie ging der Favorit als Sieger vom Platz. Der SC Simmering darf trotzdem weiter vom Klassenerhalt träumen.

Hochklassiges bekamen die gut 100 Zuschauer auf dem Ostbahn-Platz in der Anfangsphase nicht zu sehen. Der Kampf dominierte im Bezirksderby. Aufopferungsvoll kämpfende Simmeringer stellten sich mit aller Kraft dem großen Favoriten entgegen. Es brauchte einen Elfmeter in der 41. Minute, bis die Elf von Peter Obritzberger so richtig gefährlich wurde, doch vergab lässig. Simmering-Keeper Hajnal hatte die Ecke erraten. 

Die zweite Halbzeit begann, wie die erste aufgehört hatte. Simmering kämpfte mit Einsatz gegen einen zu starken Gegner, der nicht das höchste Tempo ging. Die Lässigkeit der Ostbahner wurde in der 57. Minute bestraft. Simmering-Stürmer Dzelesi überhob den weit vor dem Tor stehenden Ostbahn-Keeper Czerny und brachte die Gäste in Führung. Dieser Gegentreffer rüttelte das Heimteam erst richtig wach. Drei Minuten später glich Salomon nach schöner Einzelleistung aus (60.). 

Spiel gedreht

"Es braucht immer etwas Besonderes, bis meine Mannschaft aufwacht", ärgerte sich Obritzberger nach der Partie über die bescheidene Vorstellung in der ersten Halbzeit. Doch wenn die Ostbahn erst einmal in Fahrt gekommen ist, kann man sie nicht so leicht bremsen. Nach einem Misverständnis zwischen Keeper Hajnal und Verteidiger Saimler funkte Chiorean dazwischen und brachte die Hausherren in Führung, Stefan Milosavljevic stellte den 3:1-Endstand her (86.).

"Mit dem Spiel in der ersten Halbzeit kann ich nicht zufrieden sein. Erst wenn ihnen das Wasser bis zum Hals steht, spielen sie das, was sie können", war der Ostbahn-Coach mit der ersten Spielhälfte nicht zufrieden. So wie das Spiel war auch die Saison der Hasenleitener aus der Sicht des Coaches: "Licht und Schatten. Mal gute Spiele, dann schlechte Leistungen. Das zieht sich auch im Training so durch. Wenn da heute Donaufeld da ist, kriegst du die Bude voll geschossen."

Simmeringer Abstiegssorgen

Sportlich gesehen sind der NAC als Letzter und Simmering als Vorletzter mit sechs und neun Punkten abgestiegen. Doch wegen des Abstiegs der Vienna-Kampfmannschaft in die Regionalliga Ost müssen die blau-gelben Amateure ebenfalls eine aus der Wiener Stadtliga absteigen. Hier ist wien anders. Denn in Niederösterreich oder dem Burgenland können Profi- und Amateurteams in zwei untereinander liegenden Klassen spielen. In Wien muss eine Spielklasse dazwischen sein. 

Für den Wiener Verband ist diese Regel und der Anlassfall Vienna kein Grund, etwas daran zu ändern. "Wieso auch?", war auf "Heute.at"-Anfrage aus dem Wiener Fußballverband zu hören. Fakt ist nun, dass sich entweder Simmering oder der NAC retten kann. "Es wäre schade um Simmering. Eine junge, talentierte Mannschaft, sehr sympathisch", litt Ostbahn-Coach Obritzberger mit dem Gegner mit, stellte aber klar: "In einem Derby gibt es aber keine Geschenke, auch wenn das in der ersten Halbzeit so ausgesehen hat."

Wiedersehen zu Pfingsten

Nur drei Tage nach dem Stadtliga-Derby treffen die beiden Simmeringer Rivalen im Pfingstturnier des SC aufeinander. Im Modus Jeder gegen Jeden in zwei 30 Minuten-Halbzeiten können die Verlierer Revanche nehmen. Verstärkt wird das Feld durch den FC Lustenau sowie FC Zladoga (Ukraine) und Magusa Gücü FC (Zypern).

Währenddessen laufen die Ostbahner Kaderplanungen auf Hochtouren. "Wenn Chiorean geht, haben wir keinen Stürmer", erzählt Obritzberger, denn Stefan Lerner hat den Simmeringern abgesagt, bleibt in Gerasdorf. 

Debakel für den NAC

Im Abstiegskampf setzte es für den NAC, der noch eine realistische Chance auf den Klassenerhalt hat, ein Debakel gegen das Team Wiener Linien. Die Favoritner fertigten das Schlusslicht mit 9:1 ab. Bei den Nußdorfern dürften die Stadtliga-Lichter bald ausgehen, ob der Verein überhaupt noch an sich glaubt, ist nach so einer Leistung zu bezweifeln. 

Ergebnisse der vorgezogenen 30. Runde

SC Ostbahn XI - 1. Simmeringer SC 3:1

SV Gerasdorf/Stammersdorf - FavAC 3:1

Gersthofer SV - Post SV 1:0

Donnerstag, 5. Juni

Vienna Amateure - SC Wienerberg 1:0 

FC Stadlau - Admira Technopool 1:0

Team Wiener Linien - NAC 9:1

Freitag, 6. Juni

Austria XIII - SV Donau 18.30 Uhr

SC Mannswörth - Donaufeld 18.30 Uhr