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Österreich im Semifinale gegen DFB chancenlos

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures

Mit einem 0:4-Debakel verabschiedete sich Österreich im Halbfinale der U19-Europameisterschaft in Ungarn. Deutschland war am Montag in Budapest in allen Belangen überlegen und führte bereits zur Halbzeit durch die Treffer von Selke (20.) und Stendera (30.). Nach dem Seitenwechsel machten Öztunali (57.) und Mukhtar (68.) den Sack zu. Trost für die ÖFB-Elf von Andreas Heraf: Sein Team ist für die U20-WM qualifiziert.

Die Deutschen wurden ihrer Favoritenrolle vollauf gerecht. Zwar standen auch in der ÖFB-Startformation mit Torhüter Ivan Lucic (Bayern München), Kapitän Francesco Lovric (VfB Stuttgart) und Stürmer Florian Grillitsch (Werder Bremen) drei Deutschland-Legionäre. Die deutsche U19 verfügte aber über deutlich mehr Erfahrung auf höchster Ebene - obwohl eine Handvoll Toptalente von ihren Clubs nicht einmal abgestellt wurde.

Nur am Anfang gefährlich

Heraf versuchte es vor den Augen von ÖFB-Präsident Leo Windtner und Sportdirektor Willi Ruttensteiner wie gewohnt mit Pressing. Die Österreicher waren aber nur anfangs phasenweise gefährlich, der "Lucky Punch" blieb aus. Ein von Grillitsch geblockter Abschlag von DFB-Torhüter Oliver Schnitzler landete nicht im Tor (10.). Spielgestalter Sinan Bytyqi schoss nach Vorarbeit von Sascha Horvath von der Strafraumgrenze daneben (27.).

Die auch körperlich präsenteren Deutschen hatten das Spiel im Griff. Ein erster Treffer von Hany Mukhtar zählte wegen Stürmerfouls an ÖFB-Keeper Ivan Lucic nicht (3.). Dafür waren danach Selke und Stendera erfolgreich, die schon in der Gruppenphase brilliert hatten. Diese hatten Deutschlands "Bubis", wie sie in der Heimat liebevoll genannt werden, ungeschlagen überstanden.

Deutschland abgeklärter

Selke traf nach einem Corner, bei dem Lucic den Ball nicht weit genug weggebracht hatte, per Kopf zu seinem bereits sechsten Turniertor. Zehn Minuten später startete der Stürmer - Clubkollege von Grillitsch bei Werder Bremen - aus leicht abseitsverdächtiger Position. Seine Flanke verwertete Stendera mit etwas Ballglück.

Öztunali legte nach Seitenwechsel nach, nachdem er Lovric düpiert hatte. Zum 4:0 durch Mukhtar leistete das Supertalent von Bayer Leverkusen, Enkel von Deutschland-Legende Uwe Seeler, mit einem Querpass die Vorarbeit. Der Sieg hätte sogar noch höher ausfallen können. Zu viele Unsicherheiten erlaubte sich die ÖFB-Defensive.

ÖFB nur einmal im Finale

Das zweite Finale für den ÖFB bei einer Nachwuchs-Endrunde nach der U16-EM 1997 war in weiter Ferne. Bei der insgesamt siebenten Halbfinal-Teilnahme bei EM- oder WM-Endrunden war es die sechste Niederlage.

Das zweite Halbfinale bestritten am Montagabend (21.00 Uhr) in Felcsut Portugal und Serbien. Die Portugiesen hatten Österreich zum Abschluss der Gruppenphase . Davor hatten die ÖFB-Youngsters Siege gegen Gastgeber Ungarn (3:1) und Israel (3:0) gefeiert. Der dritte Platz wird nicht ausgespielt.

Deutschland - Österreich 4:0 (2:0)

Budapest, Ferenc-Szusza-Stadion, 900 Zuschauer, SR Clancy (SCO)

Tore: 1:0 (20.) Selke, 2:0 (30.) Stendera, 3:0 (57.) Öztunali, 4:0 (68.) Mukhtar

Deutschland: Schnitzler - Akpoguma, Stark, Kempf, Holthaus - Öztunali, Kimmich (74. Friedrich) - Mukhtar, Stendera (62. Syhre), Brandt - Selke (67. Stolze)

Österreich: Lucic - Brandner, Lienhart, Lovric, Rosenbichler (81. Joppich) - Rasner, Michorl (66. Laimer) - Blutsch, Bytyqi, Horvath (46. Grubeck) - Grillitsch

Gelbe Karten: Stark bzw. Grillitsch, Lovric, Grubeck, Laimer

APA/red

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