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Österreichs Tennis-Superstar im exklusiven "Heute"-I...

Tennis-Star Dominic Thiem sprach exklusiv im "Heute"-Interview.

Heute Redaktion
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Tennis-Star sprach exklusiv im "Heute"-Interview.

"Heute": Fit für die Stadthalle?

Thiem: "Vor einer Woche hätte ich Nein gesagt, jetzt fühlt sich mein Körper sehr in Ordnung an. Die Stadthalle ist speziell – ein Highlight. Ich will nach den letzten zwei Jahren endlich eine Runde gewinnen." 

"Heute": Wer ist dein Turnierfavorit?

Thiem: "Andy Murray. Er ist derzeit mit Abstand der Beste der Welt.“ 

"Heute": Die "New York Times" schrieb: "Thiem, der am härtesten arbeitende Tennisprofi." Unterschreibst du das? 

Thiem: "Nein, alle da vorne arbeiten so unglaublich hart. Aber ich habe mehr gemacht als 99 % der anderen."

 

"Heute": Warum? 

Thiem: "Weil ich es nie anders kannte. Ab zehn Jahren habe ich unter Günter (Anm. Trainer Bresnik) so hart trainiert. Da wurde ich gepusht, weil du es in diesem Alter nicht freiwillig machst. Hätte ich Günter nicht getroffen, wäre ich heute vielleicht Hobbyspieler oder Tennislehrer."

"Heute": Deine Großeltern haben die Wohnung verkauft, um dich zu fördern. 

Thiem: "Wichtig war: Sie hätten es mir nie vorgeworfen, wenn ich nichts gewonnen hätte – und mich genauso gern gehabt wie jetzt. Natürlich war Druck da. Aber es war nicht so, dass wir verhungert wären, wenn ich es nicht geschafft hätte."   

"Heute": Was war dein  härtester Moment?

Thiem: "Als ich 2013 die heimtückischen Bakterien im Körper hatte. Ich lag vier Wochen im Spital, mir ging es schlecht. Das war einer jener wenigen Momente, wo ich zweifelte." 

"Heute": Was war das Teuerste, das du dir um 4,5 Mio. Preisgeld gekauft hast?

Thiem: "Ich habe mir nichts Großes gekauft. Der Unterschied ist: Wenn das neue iPhone 7 rauskommt, muss ich nicht nachdenken, ob ich es kaufe."

"Heute": Wie viele Liebesbriefe kriegst du?

Thiem: "Einige pro Woche auf Facebook, einige auch per Post. Ich lese jeden, vielleicht ist ja eine Fesche dabei. (lacht) Ich schreibe auch zurück."

"Heute": Welchen Beruf bewunderst du?

Thiem: "Es gibt Berufe, die viel wichtiger sind als meiner: Ärzte, Polizisten." 

"Heute": Welcher Sportler fasziniert dich?

Thiem: "Sportler, die mit ihrem Ruhm Gutes machen. Zum Beispiel Didier Drogba, der mit seiner Macht in seiner Heimat Bürgerkriege beendete. Sollte ich so einen Status erreichen, will ich ihn für gute Zwecke nützen."

"Heute": Am Sonntag legt Marcel Hirscher  los. Kannst du von ihm etwas lernen?

"Hirscher ist für mich ein Ausnahmeathlet wie Hermann Maier. Wenn ich mir seine Figur anschaue, wie er arbeitet, da denke ich mir: Der wäre in jeder Sportart erfolgreich." 

"Heute":  steht derzeit in der Kritik. Zu Recht für dich?

Thiem: "Kritik ist okay, sie gehört dazu. Bei Alaba sollte man sich vor Augen halten, was er geschafft hat. Wir haben in Österreich lange genug gejammert, dass wir keinen Top-Kicker haben – jetzt haben wir einen Weltstar. Klar ist: Viele Fußballer hätten gerne so ein Schwächephase wie Alaba jetzt."

"Heute": Verrätst du uns deinen Tick?

Thiem: "Ich habe viele Rituale. Ich richte  wie Nadal schon Flaschen beim Seitenwechsel. Wenn du zwei bis vier Stunden allein am Platz stehst, drehst du durch im Kopf. Da hilft es mir, wenn ich mich an irgendetwas festhalten kann."