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ÖSV-Kollegen sticheln gegen Tiefstapler Hirscher

Feiert Marcel Hirscher im Slalom die dritte Goldmedaille bei Olympia? "Andere sind die Favoriten", glaubt er. Die ÖSV-Kollegen sticheln.

Heute Redaktion
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Marcel Hirscher am Weg zum Gold-Triplepack! Nach den Triumphen in der Olympia-Kombination und dem Riesentorlauf kann der 28-Jährige am Donnerstag im Slalom zum dritten Mal in zehn Tagen ganz oben auf dem Stockerl stehen. "Das wird aber nicht einfach. Marco gehört für mich zu den Favoriten", stapelt der Salzburger gewohnt tief. Eine Aussage, für die er von seinen ÖSV-Kollegen Manuel Feller, Marco Schwarz und Michael Matt während der Pressekonferenz Sticheleien erntet.

Psycho-Tricks

"Da steckt ein psychologisches Spiel dahinter", grinst Schwarz über das vermeintliche Lob von Hirscher. Kollege Manuel Feller ergänzt: "Das machst du dauernd. Du schiebst immer anderen vor dem Rennen die Favoritenrolle zu." Hirscher kontert: "Hab ich im Training schon irgendwann eine Bestzeit gehabt?" Fellers Antwort: "Wir wissen, dass du im Rennen dann noch zwanzig Prozent zulegst."

Trainings-Champions

Feller erklärt im "Heute"-Talk den Hintergrund: "Marco war im Training wirklich sehr stark. Der Marcel macht das immer so, dass er sich die Zeiten von den letzten drei Trainings anschaut und diese Leute dann zum Favoriten erklärt." Hirschers Favoriten-Liste für den Slalom? "Marco Schwarz, Henrik Kristoffersen und Daniel Yule."

Akkus aufgeladen

Doch eines ist klar: Hirscher tritt nicht an, um sich mit Mittelmaß zufrieden zu geben. "Mir liegt viel daran, gut zu fahren", beteuert er. Allerdings kommen ihm die Bedingungen wenig entgegen. "Es wird mit wenig Wasser gearbeitet. Ich mag es aber lieber eisig. Für eine Medaille muss ich brillant fahren." Um die Akkus wieder aufzuladen gab es für den ÖSV-Superstar einen Ruhetag. "Ich war in einem Nationalpark, habe jetzt das erste Mal etwas vom Land gesehen."

Feller bereit

Kraft tanken muss auch Feller nach seinem heftigen Sturz im Riesentorlauf. "Es geht besser als erwartet. Einem Slalom-Start steht nichts im Weg", beruhigt er. Den Sturz blendet Feller so gut wie möglich aus. "Meine Therapeuten haben ihn öfter angesehen. Das ist wichtig für die Behandlung." Für den letzten Einzelbewerb verspricht er wieder volle Attacke: "Um hier zu gewinnen muss man in beiden Läufen 100 Prozent geben." Das Duell mit Hirscher scheut er nicht: "Ich würde mich freuen, ihn zu schlagen. Für mich ist unerklärlich, dass man so lange so gut sein kann. Aber je länger er weitermacht, umso größer die Chance, ihn irgendwann zu schlagen."