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ÖSV-Pum zu Werdenigg: "Keine Zeit für so etwas"

Heute Redaktion
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Der ÖSV wird mit schweren Missbrauchs-Vorwürfen konfrontiert. Die Aufklärung verläuft schleppend. "Wir haben andere Aufgaben", sagt der Sportdirektor.

Vor einer Woche ließ Nicola Werdenigg eine Bombe platzen. Die ehemalige Ski-Rennläuferin berichtete, in den 1970er-Jahren Opfer von sexuellem Missbrauch gewesen zu sein – so wie einige Kolleginnen. Die Täter? Trainer, Team-Kameraden und Serviceleute des österreichischen Ski-Verbandes. Namen nannte Werdenigg nicht. Dafür erklärte sie, dass ihr sogar aus dem Jahr 2005 ein weiterer Fall bekannt sei.

Der ÖSV forderte die 59-Jährige auf, bis 30. November die Beschuldigten bekannt zu geben. "Wir wollen wissen, wer es war, damit wir weitere Schritte setzen können", erklärte Präsident Peter Schröcksnadel am Montag in der "ZIB2".

Namen nur für Staatsanwalt

Namen will Werdenigg aber nur der Staatsanwaltschaft, die Ermittlungen aufgenommen hat, nennen. "Dann lege ich alles auf den Tisch, was nötig ist", versichert sie via "Puls4".

"… wir haben Olympia vor der Tür"

Im ÖSV selbst verläuft der Aufklärungs-Versuch schleppend. "Wir haben auch noch anderen Aufgaben. Wir haben Olympia vor der Tür", macht Sportdirektor Hans Pum unter anderem Zeitmangel dafür verantwortlich. Er stellt jedoch klar: "Wir sind alle gegen sexuellen Missbrauch – und das in jeder Form. Das wird aufs schärfste verurteilt." Selbst habe er in 40 Jahren beim Verband aber "nicht einmal über eine sexuelle Belästigung oder einen Missbrauch gehört".

(red)

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