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Özil-Heimatort montiert Erdogan-Foto auf Straße

Heute Redaktion
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Neues Straßenschild: Das umstrittene Bild von Mesut Özil und Türkei-Machthaber Erdogan wurde im Heimatort der Familie des Starkickers aufgestellt.
Neues Straßenschild: Das umstrittene Bild von Mesut Özil und Türkei-Machthaber Erdogan wurde im Heimatort der Familie des Starkickers aufgestellt.
Bild: imago sportfotodienst

Mesut Özil sorgt für Aufregung! In Deutschland tobt eine Rassismus-Debatte, im Heimatort seiner Familie wird ein Schild mit dem Erdogan-Foto aufgestellt.

Der Wirbel um Mesut Özil nimmt kein Ende! Der Arsenal-Star verkündete seinen Rücktritt aus dem deutschen Nationalteam und ortet im DFB rassistische Diskriminierung. Auslöser des Eklats ist die Kritik an ihm für ein Foto mit Türkei-Machthaber Recep Tayyip Erdogan. Die Debatte wird nicht nur in Deutschland geführt, sondern auch in der Türkei. Dort sorgt jetzt ein Schild für Aufregung.

Deutscher oder Türke?



Vorweg: Wie sieht es mit dem Migrationshintergrund von Özil tatsächlich aus? Der 29-Jährige wurde in Gelsenkirchen in Deutschland geboren. Schon seine Großeltern zogen ins Ruhrgebiet, sein Vater verbrachte nur die ersten zwei Jahre seines Lebens in der Türkei. Özil absolvierte die Schule in Deutschland und legte Ende 2007 seine türkische Staatsangehörigkeit ab, um eingebürgert zu werden.

Stolz in der Türkei

In Devrek ist man trotzdem mächtig stolz auf Özil. Das ist der Ort in der türkischen Provinz Zonguldak, aus der die Familie des Mittelfeld-Spielers stammt. 2012 wurde beschlossen, eine Straße der 56.000-Einwohner-Stadt nach Özil zu benennen. Der damalige Bürgermeister Mustafa Semerci meint: "Er ist unser Sohn, wir mussten das für ihn machen. Wir wollten eine Straße Mesut Özil."

Neues Schild



Um den prominenten Kicker auch ausreichend zu würdigen, wurde ein Schild aufgestellt, das auf die Straße hinwies. Darauf zu sehen war Özil im Trainingsanzug des DFB-Teams. Jetzt reagiert Devrek auch auf die Debatte rund um das Erdogan-Foto. Das Schild wurde ausgetauscht, jetzt ist das umstrittene Bild zu sehen. Mustafa Semerci, aktueller Bürgermeister der Stadt, erklärt: "Wir sind stolz auf seine Entscheidung, aus dem deutschen Nationalteam zurückzutreten. "Wir werden ihm immer unterstützen." (heute.at)