Özil nach Arsenal-Pleite ausgebuht und verspottet

Der FC Arsenal kam im Europa-League-Finale gegen Chelsea unter die Räder. Ein Sündenbock war schnell gefunden: Mesut Özil wurde von den Fans ausgebuht.

Es hätte ein großer Abend für den FC Arsenal werden können. Stattdessen endete er in einem Debakel. Gegen den Stadtrivalen Chelsea verloren die Gunners im Europa-League-Finale mit 1:4.

Seit insgesamt 25 Jahren warten die Fans auf einen Europacup-Sieg – nun müssen sie sich ein weiteres Jahr gedulden.

Gegen Eden Hazard und Co. hatte Arsenal nie wirklich eine Chance. Der Ärger der Fans richtete sich vor allem gegen Mesut Özil. So frustriert hatte man den Mittelfeldspieler schon lange nicht gesehen.

In der 77. Minute wurde der deutsche Ex-Nationalspieler ausgewechselt. Begleitet von zahlreichen Pfiffen und Buhrufen schlich der 30-Jährige vom Platz.

Mit starrem Blick saß er danach minutenlang und gedankenverloren auf der Ersatzbank. Auch die Silbermedaille riss sich der Arsenal-Profi sofort wieder vom Hals. Als er in die Interviewzone gebeten wurde, blickte er nicht einmal auf.

Vom englischen TV-Moderator und Arsenal-Fan Piers Morgan wurde Özil auf Twitter scharf kritisiert: "Es ist Zeit, Özil zu verkaufen. Am besten heute Nacht."

Auch Eidur Gudjohnsen regte sich über seinen Teamkollegen auf, da er bei seiner Auswechslung trotz 1:4-Rückstand im Schneckentempo vom Feld schlenderte. „Da muss ich den Kopf runter nehmen und vom Platz rennen. Özil ist ein wunderbarer Spieler und hat eine enorme Qualität. Aber als Trainer möchte ich so etwas in meiner Mannschaft nicht sehen."

Ex-Arsenal-Spieler Martin Keown brachte es auf den Punkt: "Chelsea hat Hazard, wir haben Özil. Er ist unser größter Spieler. Aber in der Hälfte der Spiele ist er gar nicht da. Er denkt, er tut genug. Aber das tut er nicht."

Auch in der englischen Presse wurde der Mittelfeldspieler verspottet: "Zu ihm fällt uns nichts mehr ein", schrieb etwa die englische "Sun". Im "Telegraph" stand zu lesen: „Dass er gegen einen 19-Jährigen ausgewechselt wurde, der seit Februar nur ein Spiel im A-Team gemacht hat, sagt alles." Und der "Mirror"meinte: "Als es ernst wurde, tauchte er ab."

Nicht einmal beim WM-Aus mit dem DFB-Team hatte Özil so verzweifelt gewirkt.

(Heute Sport)