Die Schlussetappe der 80. Spanien-Rundfahrt ist aufgrund der anhaltenden Proteste pro-palästinensischer Demonstranten in Madrid vorzeitig abgebrochen worden. Tausende Aktivisten blockierten die Straßen, stürmten das Zielgelände.
Das gaben die Organisatoren der Vuelta am Sonntagabend bekannt, das Feld befand sich zu diesem Zeitpunkt noch 56 Kilometer vor dem Ziel.
Als Gesamtsieger stand der Däne Jonas Vingegaard fest, Felix Gall belegt Platz acht und sorgte damit für das beste rot-weiß-rote Ergebnis bei der Vuelta nach Max Bullas fünftem Gesamtplatz vor 90 Jahren.
Die Protestaktionen begleiteten die Vuelta bereits die letzten Wochen, in Madrid konnten die Ausschreitungen nun nicht mehr kontrolliert werden. Die Demonstranten erreichten ihr Ziel, Rauchwolken ließen nicht mehr an die Fortführung des Rennens denken – Zäune wurden umgerissen, Werbebanden landeten auf der Straße. Es gab kein Durchkommen mehr und keine Siegerehrung, die Fahrer brachten sich in Sicherheit.
Schon im Vorfeld der Schlussetappe war eine Absage überlegt worden. Die Organisatoren versuchten es dennoch, auch zu Ehren der Fahrer, die sich mehr als drei Wochen abgestrampelt hatten und einen feierlichen Empfang der Fans verdient hätten. Die Hoffnung auf ein friedliches Ende wurde enttäuscht – nach 50 von 108 Kilometern war Schluss.
Trotz allem war der Gesamtsieg für Vingegaard eine Genugtuung. "Es ist eines der größten Rennen der Welt, ich habe immer davon geträumt, es zu gewinnen. Dass ich es geschafft habe, ist für mich ein wahr gewordener Traum", jubelte der Däne, der sich nach schweren Verletzungen zurück in die Weltspitze gekämpft hatte.
1:16 Minuten lag Vingegaard am Ende vor Joao Almeida (Por), 3:11 Minuten vor Tom Pidcock (GB). Felix Gall wurde mit 7:50 Minuten Rückstand Achter.
