Paar aus NÖ fordert Trauergeld

Papagei nach Schnabel-OP tot – Familie will 10.000 Euro

Der schlaue Vogel starb nach einer Schnabel-OP. Laut den Besitzern soll der Tierarzt schuld sein, der Fall beschäftigte schon die Staatsanwaltschaft!
Thomas Peterthalner
17.03.2025, 05:30

Tierfreundin Doris L. (55) lernte in Libyen nicht nur ihren Mann (60) kennen – sondern befreite in der Hauptstadt Tripolis auch einen süßen Babypapagei aus den Fängen herzloser Tierhändler. "Sie werden in Burkina Faso gefangen und in Röhren gesteckt.

Was überlebt, wird verkauft", berichtet die Niederösterreicherin. Nach drei Jahren in Libyen brachten das Ehepaar Papagei Jacky in einer Transportbox nach Österreich. "Er war chronisch krank, die VetMed-Uni Wien hat uns geholfen, ihn aufzupäppeln", so die Öl-Managerin.

Verhängnisvolle Schnabel-OP

Trotz seiner Wehwehchen war der süße Vogel ständig zu Späßchen aufgelegt, saß gerne auf der Schulter ihres Ehemanns . "Er war seine Bezugsperson", erzählt Doris L. "Jacky war überall mit dabei, genau wie unsere drei Söhne, unser Hund und unsere Katze." Doch im Vorjahr fiel der Tierfreundin auf, dass Jackys Schnabel immer länger wurde. "Wir wollten ihm den Schnabel ein bisschen abfräsen lassen", erklärt Doris L.

Lustiger Vogel flatterte in den Himmel

Doch der Besuch bei einem Tierarzt brachte keine Besserung. "Der Arzt entdeckte etwas in der Nase, Jacky wurde operiert." Von der Narkose sollte sich der lustige Vogel nie mehr erholen. "Er bekam noch Antibiotika und eine Infusion. In der Nacht darauf starb er." Laut Obduktion der VetMed-Uni war eine Sepsis die Ursache für Jackys Ableben. "Wir kommen mit einem gesunden Vogel und gehen mit einem toten heim", ärgert sich Doris L. über den Wiener Tierarzt. Dieser sei unfreundlich gewesen und habe den armen Vogel angeblich zu fest gedrückt. Die Trauer um Jacky war unvorstellbar groß, die Familie ist noch immer am Boden zerstört.

Staranwältin Astrid Wagner ist eine große Tierfreundin, hilft nun der Familie.
Sabine Hertel

Klage gegen Tierarzt eingebracht

"Mein Mann kann sich noch immer keine Fotos von Jacky anschauen. "Wir waren beide in psychologischer Betreuung." Der Papagei hätte 70 Jahre alt werden können, unsere Söhne hätten ihn geerbt." Das Paar zeigte den Tierarzt an, brachte sogar eine Klage gegen ihn ein. Doch diese wurde abgewiesen. "Weil das Tier als Sache gilt", so Doris L.

Anwältin Wagner kämpft für Familie

Für sie ist die Sache aber noch nicht vom Tisch. Gemeinsam mit Star-Anwältin Astrid Wagner werden weitere Schritte gegen den Veterinär überlegt. "Bei Verlust von Tieren sollte ein Trauergeld zuerkannt werden. Die Familie ist schwer traumatisiert, ihr würden 10.000 Euro zustehen", erklärt Wagner, selbst eine große Tierfreundin.

"Weit von der Realität entfernt"

Der betroffene Veterinärmediziner sieht den Fall anders. "Die Familie ist leider bei der Darstellung der realen Ereignisse sehr weit von der Realität entfernt", erklärt der Mediziner auf "Heute"-Anfrage. Diese sei "zu den empfohlenen Kontrollen nie erschienen. Die kontinuierliche Verschlechterung des Gesundheitszustandes ihres Tieres sei ignoriert worden", so der Tierarzt. Er schaltete nun selbst seine Rechtsvertretung ein. "Dabei hatte ich den Fall eigentlich abgeschlossen." Es gilt die Unschuldsvermutung.

"Papagei ist unersetzlich"

Auf Google beschweren sich noch andere Herrchen und Frauchen über die Tierarzt-Praxis. Doch das alles bringt den armen Jacky auch nicht mehr zurück auf diese Welt. Ersatz für das gefiederte Familienmitglied gibt es keinen. "Unser Papagei ist einfach unersetzlich!"

{title && {title} } pet, {title && {title} } Akt. 21.03.2025, 13:27, 17.03.2025, 05:30
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