Christen trauern

Papst Franziskus verstorben – so geht es jetzt weiter

Am Ostermontag ist Papst Franziskus nach schwerer Krankheit verstorben. Was jetzt nach seinem Tod genau passiert – "Heute" hat die Details.
Nicolas Kubrak
21.04.2025, 11:59

Er war der erste Südamerikaner auf dem Stuhl Petri und galt stets als "Papst der Armen". Am Ostermontag ist Franziskus nach langer und schwerer Krankheit mit 88 Jahren verstorben. Noch am Sonntag wünschte der Pontifex auf dem Petersplatz der Christenheit "Frohe Ostern".

"Heute Morgen um 7.35 Uhr ist der Bischof von Rom, Franziskus, in das Haus des Vaters zurückgekehrt. Sein ganzes Leben war dem Dienst des Herrn und seiner Kirche gewidmet", teilte Kardinal Kevin Farrell mit.

So geht es jetzt weiter

Noch ist die Trauer unter Gläubigen groß, doch schon jetzt ist klar, wie es im Vatikan weitergeht. Nach dem Tod des Papstes ist der Camerlengo, der Kämmerer und Übergangsverwalter des Vatikans, die wichtigste Person. Derzeit ist das Bischof Kevin Farrell aus den USA, er ist auch für das Tagesgeschäft im Vatikan zuständig und bereitet das Konklave vor.

Papst Franziskus war bekannt für seine pointierten und einprägsamen Sprüche – hier einige davon:

• "Ach, wie sehr möchte ich eine arme Kirche und eine Kirche für die Armen!"

• "Eine Sache macht mich nachdenklich: Menschen, Manager, Unternehmer, die sich Christen nennen und Waffen produzieren."

• "Auch die Priester müssen beichten, auch die Bischöfe: wir alle sind Sünder. Auch der Papst beichtet alle 15 Tage, denn auch der Papst ist ein Sünder! Und der Beichtvater hört die Dinge, die ich ihm sage, er rät mir und er vergibt mir, denn wir alle brauchen diese Vergebung."

• "Zur Frauenordination hat sich die Kirche bereits geäußert und sagt: "Nein". Das hat Johannes Paul II. gesagt und zwar mit einer abschließenden Erklärung. Dieses Thema ist beendet, also jene Tür ist zu."

• "Wenn jemand homosexuell ist und Gott sucht und guten Willen hat, wer bin ich, ihn zu verurteilen?"

• "Manche Menschen glauben - entschuldigen Sie den Ausdruck - , dass sich gute Katholiken wie Karnickel vermehren müssen."

Wer wird neuer Papst?

Frühestens in 15 Tagen beginnt das Konklave, die Papstwahl. Wer nächster Papst werden könnte? Insider sind uneins – da im 21. Jahrhundert noch kein Italiener Papst war, könnte diesmal ein Kandidat aus Italien das Rennen machen. Allerdings: In Europa schrumpft die katholische Kirche, auf anderen Kontinenten wächst sie. Ein Papst aus Afrika ist also nicht ganz undenkbar.

So funktioniert Papstwahl

Die Wahl eines neuen Papstes findet durch das Konklave statt, der Versammlung der wahlberechtigten Kardinäle (müssen unter 80 Jahre sein). Es beginnt frühestens am 15. Tag nach Eintritt der Sedisvakanz (Zeit ohne Papst). Am ersten Wahltag wird nur einmal gewählt, danach zweimal vormittags und zweimal nachmittags. Die Wahl ist geheim.

Der Kandidat braucht eine Zweidrittelmehrheit. Der Gewählte wird gefragt, ob er die Wahl annehme und welchen Namen er wähle. Danach begibt sich der neue Papst in den "Raum der Tränen", wo er eine Soutane und die nur dem Papst vorbehaltene Stola vorfindet.

Gibt es einen Papst, steigt aus dem Kamin im Vatikan weißer Rauch auf, zusätzlich erklingen die Glocken des Petersdomes. Der neue Papst tritt danach auf die Benediktionsloggia, hält eine kurze Ansprache und spendet den Segen Urbi et Orbi.

{title && {title} } nico, {title && {title} } Akt. 21.04.2025, 12:00, 21.04.2025, 11:59
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