Am Samstagmorgen findet die Bestattung und Trauerfeier des am Ostermontag verstorbenen Papst Franziskus statt. Zur Beerdigung reisen unzählige Menschen aus der ganzen Welt. Unter anderem ist auch US-Präsident Donald Trump vor Ort.
Aus gesundheitlichen Gründen kann die einzig noch lebende Schwester des Kirchenoberhauptes María Elena Bergoglio nicht zur Beerdigung reisen. Sie ist die jüngste Schwester von insgesamt fünf Geschwistern von Franziskus.
Die italienische Zeitung La Repubblica besuchte die Argentinierin in ihrem Haus in der Nähe von Buenos Aires. "Jorge Mario war für mich der ältere Bruder, der Fußball spielte, der zur ‹Azione Cattolica› (Katholische Bewegung für soziales Engagement) ging und der studierte", sagte die 77-Jährige.
Ihr Bruder habe sie immer unterstützt, auch bei der Scheidung ihres Mannes: "Auch als ich mich von meinem Mann scheiden ließ, hat er mich unterstützt und mir geholfen." Und das, obwohl das katholische Lehramt eigentlich an der Unauflöslichkeit der Ehe festhält.
Franziskus wurde bereits in jungen Jahren zu einer Art Vaterfigur für seine Schwester. Als María 13 Jahre alt war, verstarb ihr Vater im Alter von 53 Jahren an den Folgen eines Herzinfarktes. Ihr Bruder übernahm zu diesem Zeitpunkt viel Verantwortung zuhause.
Auch als die Argentinierin einen Schlaganfall erlitt und fast ihr ganzes Gedächtnis verloren hatte, war Franziskus aus der Ferne da. Er telefonierte anfangs täglich mit seiner Schwester, später seltener. Trotz der großen Verantwortung, die Franziskus hatte, riss der Kontakt aber nie ab. Aufgrund ihrer aktuellen gesundheitlichen Verfassung kann María Elena Bergoglio aber nur aus der Ferne Abschied von ihrem Bruder nehmen.