Großer Tennis-Abend aus rot-weiß-roter Sicht! Filip Misolic hat bei den French Open für eine faustdicke Überraschung gesorgt – und sich mit einem dramatischen Fünfsatz-Sieg sensationell in die dritte Runde gespielt. Dort wartet nun niemand Geringerer als die Tennis-Ikone Novak Djokovic.
Der 23-jährige Steirer rang am Donnerstagabend in einem nervenaufreibenden Krimi den Kanadier Denis Shapovalov mit 7:6(5), 7:6(6), 4:6, 4:6, 6:3 nieder – und das nach fast vier Stunden Spielzeit. Für den Weltranglisten-153., der sich durch die Qualifikation kämpfen musste, ist es der mit Abstand größte Erfolg seiner Karriere.
Schon jetzt ist ihm ein Preisgeld von 168.000 Euro sicher.
"Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Es geht so viel durch den Kopf, ich kann das noch gar nicht verarbeiten. Aber ich bin einfach nur glücklich", sagte ein überglücklicher Misolic unmittelbar nach dem Spiel.
Dabei begann die Partie aus Misolic-Sicht alles andere als optimal: Frühes Break, 0:2-Rückstand – doch der Österreicher blieb cool, holte sich das Rebreak und den ersten Satz im Tiebreak. Auch im zweiten Durchgang zeigte sich Misolic nervenstark, wehrte Satzbälle ab und stellte erneut im Tiebreak auf 2:0 in Sätzen.
Shapovalov, einst Nummer 10 der Welt, meldete sich im dritten Satz eindrucksvoll zurück – mit aggressivem Spiel und zwei Breaks. Auch im vierten Durchgang schien der Favorit Oberwasser zu haben, nutzte seine Chancen konsequent und glich zum 2:2 aus.
Im Entscheidungssatz aber ließ sich Misolic nicht mehr beirren. Er holte sich das entscheidende Break zum 3:1 – auch weil Shapovalov zunehmend die Nerven verlor und sich mit Publikum und Schiedsrichter anlegte. Misolic hingegen behielt die Ruhe, servierte zum Sieg aus und verwandelte nach einem vergebenen Matchball den zweiten.
In der dritten Runde wartet nun eine Herkulesaufgabe: Niemand Geringerer als Novak Djokovic, 24-facher Grand-Slam-Sieger und absolute Tennis-Legende. Der Serbe setzte sich zuvor klar gegen Lokalmatador Corentin Moutet durch.