Sport

Paul Scharner: "HSV lebt weit entfernt von der Reali...

Heute Redaktion
14.09.2021, 14:37

Der HSV steckt tief im Abstiegskampf, die Wiener Austria plagt sich in der Bundesliga. Ein Mann der beide Vereine sehr gut kennt ist Paul Scharner. Der ehemalige ÖFB-Nationalkicker und FA-Cup-Sieger von 2013 gab im Talk mit "Heute.at" Auskunft über die Situation bei den beiden Krisenklubs, sein Gefühl beim FA-Cup-Sieg und seine aktuellen Pläne.

Der HSV steckt tief im Abstiegskampf, die Wiener Austria plagt sich in der -Nationalkicker und FA-Cup-Sieger von 2013 gab im Talk mit "Heute.at" Auskunft über die Situation bei den beiden Krisenklubs, sein Gefühl beim FA-Cup-Sieg und seine aktuellen Pläne.

"Es schaut danach aus, als würde der HSV wieder einmal von der Schippe springen. Es war ja auch schon letzte Saison in der Relegation gegen Fürth extrem knapp. Die Tendenz geht aber nach oben und ich glaube sie können es aus eigener Kraft schaffen in der zu bleiben", analysierte Paul Scharner die aktuelle Situation bei seinem Ex-Klub HSV.

Laut dem 40-fachen ÖFB-Teamspieler leidet der HSV immer noch an den Fehlern vergangener Tage: "Es gab immer wieder Grabenkämpfe zwischen Vorstand und Aufsichtsrat, die beide zu viel Macht im Verein haben. Zu viele Köche verderben den Brei. Leidtragende der Misswirtschaft sind aber die aktuelle Führung und die Mannschaft. Man muss auch bedenken, dass sie durchschnittlich alle sieben Spiele einen neuen Trainer auf der Bank haben."

HSV weit von Realität entfernt

"Beim HSV lebt man weit entfernt von der Realität. Man will sich immer mit den Bayern messen, die Erwartungshaltung ist in Hamburg einfach zu groß. Bei vielen Spielern beginnt dann das große Nervenflattern, wenn es nicht gleich läuft. Das war auch schon in meiner Zeit dort so", erklärte Scharner, der von 2012 bis 2013 vier Spiele für die Hamburger bestritt.

Sein Engagement in Hamburg verlief alles andere als glücklich: „"ch hatte einfach keine Lobby beim HSV. Ich war auch zur falschen Zeit am falschen Ort. Es tobte ein Machtkampf zwischen Trainer Fink und Sportdirektor Arnesen. Ich wurde damals vom Sportdirektor verpflichtet und habe mich dann auch gleich verletzt. Im Endeffekt war ich aber froh, dass es so gelaufen ist, denn sonst wäre ich nie FA-Cup-Sieger geworden."

FA-Cup "massiv"

"Das ist einfach massiv und atemberaubend", beschrieb Scharner das Gefühl den ältesten Pokal im Fußball vor 86.700 Fans im Wembley-Stadion in die Höhe zu strecken. "Ich habe nach der unglücklichen Zeit beim HSV insgeheim gut spekuliert. Ich habe gesehen, dass Wigan noch im FA-Cup ist, dass wir ihn dann auch noch gewonnen haben, war einfach das I-Tüpfelchen!"

Zur Situation der Austria und seiner aktuellen Planung spricht Scharner auf der nächsten Seite:

stand Paul Scharner 84 Mal auf dem Platz, erzielte drei Tore und wurde mit den Veilchen 2003 Meister. Der Ex-Austrianer machte sich im Gespräch mit "Heute.at" auch Gedanken über die aktuelle Situation der Favoritner.

"Bei der Austria gibt es ein Strukturproblem. Sie haben nach ihrem Einzug in die Champions League ihren Weg nicht mehr weitergedacht. Das war alles unvollständig“, hat Scharner eine Erklärung für den violetten Sturzflug.

"Trainerwechsel falscher Weg"

"Die ständigen ständigen Trainerwechsel sind billig, das ist der falsche Weg! Es gehört eine klare Philosophie in der Vereinsführung her. Ich finde es auch witzig, dass jetzt als Joker Trainer aus Deutschland gehandelt werden, davon bin ich auch kein Fan", so der ehemalige England- und Deutschland-Legionär weiter.

Der Hobby-Heimwerker gab auch Auskunft über seine aktuellen Pläne: "Im Moment bin ich Privatier und wir haben noch eine Baustelle, die fertig gestellt werden will. Da lege ich auch immer wieder gerne selbst Hand an. Ab Sommer möchte ich mich aber auf das Sportler-Coaching im mentalen Bereich fokussieren. Ich möchte jungen Spielern Professionalität beibringen, da gibt es in Österreich einen großen Bedarf!"

Jetzt E-Paper lesen