Oberösterreich

1.117 € statt 109 € für Gas – Pensionist duscht lauwarm

Ein Pensionist wechselte seinen Energie-Anbieter. Als er die Gasrechnung bekam, traute er seinen Augen nicht: Kostenanstieg von 1.000 Prozent.

Johannes Rausch
Ein Pensionist berichtet über eine Steigerung seines Gaspreises um mehr als 1000 Prozent.
Ein Pensionist berichtet über eine Steigerung seines Gaspreises um mehr als 1000 Prozent.
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Die derzeitigen Energiepreise sind für viele Oberösterreicher nicht mehr leistbar. Viele Anbieter erhöhten um den Jahreswechsel ihre Tarife, nun flattern die ersten richtig fetten Rechnungen ins Haus. 

So beispielsweise bei einem Pensionisten aus Braunau im Innviertel. Sein bisheriger Anbieter hat den Vertrag im November mit Ende 2022 gekündigt. Reinhold W. musste sich einen neuen Vertrag suchen. 

"Also habe ich in der schlechtesten Zeit einen neuen Anbieter finden müssen", sagte er im Gespräch mit den "OÖN". Die Energie AG habe den vergleichsweise günstigsten Tarif gehabt. Doch auch der hat es in sich. Im Frühjahr zahlte W. pro Monat 109 Euro fürs Gas, jetzt sind es 1.117 Euro - eine Steigerung um rund 1.000 Prozent.

Einzige Möglichkeit wird jetzt sein, dass die Familie weniger heizt. Der Pensionist erzählt: "Das Warmwasser haben wir auf 40 Grad heruntergedreht, wir haben also nur noch lauwarmes Wasser. Aber was sollen wir sonst tun?" Beheizt wird nur mehr das Wohnzimmer.

Er habe alle Parteien angeschrieben, erzählt er in den "OÖN" weiter. Die hätten aber alle nur auf Zuschüsse hingewiesen, die er nicht bekomme, weil er dafür eine niedrigere Pension haben müsste. Und eine Antwort aus Wien habe ihm "Ratenzahlung" für die monatliche Miete vorgeschlagen, ärgert er sich.

Gaspreis lässt Frau verzweifeln

Auch eine teuerungsgeplagte Pensionistin aus dem Bezirk Gmunden ist mit ihren Nerven am Ende: "Wie soll sich das ausgehen?" Die 75-Jährige ist von der extrem hohen Stromrechnung betroffen. Vor allem der eklatant gestiegene Gaspreis trifft sie hart. Statt 227 Euro soll sie jetzt monatlich 1.317 Euro bezahlen. Doch sie hat darüber hinaus noch mit einem Schicksalsschlag und weiteren Kosten zu kämpfen. 

"Mein Mann ist vor fünf Monaten gestorben, ich habe 1.500 Euro Pension", sagt die Betroffene gegenüber der "Kronen Zeitung". "Vom Rest muss ich noch Strom, Gemeindeabgaben, Versicherungen zahlen, und da habe ich noch nichts gegessen." Jetzt weiß sie nicht mehr, was sie tun soll.

Demo gegen hohe Strom- und Gas-Preise

Die Kundgebung gegen die hohen Strom- und Gas-Preise fand am Dienstag am Linzer Taubenmarkt statt: Von dort marschierten die Teilnehmer über die Landstraße bis zur Linz-AG-Zentrale in der Wiener Straße.

Angemeldet wurde die Demo von jenem Mann, der während der Pandemie die Corona-Demos organisiert hatte. Rund 40 Personen versammelten sich unter dem Motto "Linz – Wir streiken – Strom- und Gaspreise runter, Milliardengewinne an uns zurück". "Heute" hat berichtet.

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