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Pensionistin lebt von 200 Euro: "Kein Geld für Friseur"

Die steigenden Energiekosten und hohen Lebensmittelpreise spüren Pensionisten wie Christine D. besonders stark. "Es bleibt wenig übrig", erzählt sie.

Amra Duric
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Pensionistin Christine D. bleiben im Monat 200 Euro. Bei den Lebensmitteln spart die Wienerin und setzt auf Gemüse statt Fleisch.
Pensionistin Christine D. bleiben im Monat 200 Euro. Bei den Lebensmitteln spart die Wienerin und setzt auf Gemüse statt Fleisch.
iStock, heute.at

Strom, Miete, Lebensmittel – alles wird teurer. Besonders die Energiepreise schnellen derzeit in die Höhe. Das spüren Familien, Alleinerziehende, aber auch Pensionisten besonders stark in der Geldbörse. Auch Christine D. bleibt am Ende des Monats nicht viel von ihrer Pension übrig. "Ich habe vor zwei Monaten 150 Euro für das Heizen nachzahlen müssen. Die Stromrechnung habe ich aber noch nicht bekommen. Ich befürchte, dass die heftig wird", erzählt die Wienerin im Gespräch mit "Heute".

"Meine Fixkosten sind knapp 900 Euro. Mit 200 Euro muss ich leben. Das ist nicht einfach." 

Die 63-Jährige bezieht 1.100 Euro Mindestpension. "Meine Fixkosten sind knapp 900 Euro. Mit 200 Euro muss ich leben. Das ist nicht einfach." Zusätzlich kämpft die Wienerin mit gesundheitlichen Problemen. "Ich kann sehr schwer gehen und traue mich nicht auf die Straße. Wenn ich ins Spital oder zu Untersuchungen muss, bringt mich der Fahrtendienst hin." Vor ihrer Pension war D. jahrelang im Verkauf tätig. Seit 2017 ist die Wienerin in Pension. Grund dafür war ihre Krebsdiagnose. "Ich bin mit Lähmungserscheinungen ins Spital gekommen. Es hat drei Monate gedauert, bis die Krebsdiagnose gestellt wurde. Ich hatte zwei Jahre lang Chemotherapie und Bestrahlung."

"Würde gerne wieder zum Friseur gehen"

Die Krebsdiagnose war für die Pensionistin "wie eine Watschn ins Gesicht." Durch die Pandemie ist die Sorge um ihre Lunge weiter gestiegen. "Ich bin geimpft und teste mich regelmäßig, aber trotzdem meide ich Menschenmengen, weil ich auf meine Lunge aufpassen muss. Aber ich kann das Haus ohnehin nicht alleine verlassen." D. bekommt zwar Besuch von ihren Kindern und manchmal schaut auch die Nachbarin vorbei, dennoch ist die Wienerin einsam. "Ich hätte gerne jemanden, der mit mir zumindest eine Runde spazieren geht."

Früher leistete der 63-Jährigen ein verspielter Vierbeiner Gesellschaft. "Ich hatte vier Jahre lang einen Mops. Der war mein Seelenverwandter. Heute kann ich mich leider um kein Haustier kümmern. Ich würde mich aber sehr gerne einmal wieder in eine Hundezone setzen."

Täglicher Überlebenskampf durch Teuerungen

Was die Pensionistin ebenfalls gerne einmal wieder machen würde: "Es wäre super, wenn ich wieder zum Friseur gehen könnte." Und auch ihren Kindern würde die 63-Jährige gerne unter die Arme greifen. "Normalerweise sollte eine Mutter ihre Kinder finanziell unterstützen. Das kann ich aber leider nicht. Das macht mich schon fertig."

Wie schwer es derzeit für Pensionisten und Pensionistinnen ist, weiß auch Doris Anzengruber, Leiterin der Sozialberatung der Caritas im 4. Wiener Bezirk. "Zu uns kommen Menschen, die große finanzielle Ängste haben. Das hat sich durch Corona vervielfacht. Wir versuchen in der Beratung zu unterstützen und Ordnung ins Chaos zu bringen." Die steigenden Energiekosten und Mieten wiegen dabei besonders schwer. "Mit den Teuerungen ist es für viele ein täglicher Überlebenskampf. Gerade Mindespensionistin können mit der geringen Pension ihre Ausgaben oftmals nicht decken."

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