Politik

Peter Hanke als Personaljoker für SPÖ

Heute Redaktion
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Das Wahldebakel der SPÖ hat sein erstes Opfer gefordert: Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda trat zurück– schon bald könnte die SPÖ auch auf Chefsuche gehen.

SPÖ-Chefin Rendi-Wagner ist nach der klaren Niederlage angeschlagen, auch wenn sich bei den Parteisitzungen am Montag ihre Parteifreunde hinter sie stellten. Dass Bundesgeschäftsführer Thomas Drozda zurücktrat, wird ihre Kritiker nicht lange ruhigstellen – früher oder später wird die Chef-Frage gestellt werden.

Ein Name wird immer wieder genannt

Ein Name, der dabei immer wieder genannt wird: Peter Hanke (55), seit Mai 2018 Wirtschaftsstadtrat in Wien. Der smarte und stets elegant gekleidete Polit-Manager gilt als kompetenter Pragmatiker, der mit seiner verbindlichen Art auch ins bürgerliche Lager wirken könnte – wie einst Franz Vranitzky. Er könne Menschen begeistern und motivieren, heißt es in der SPÖ. Sein Nachteil: Er ist in der Partei kaum verankert, übt auch keine Funktion in der SPÖ aus. Und ob er sich den Job antun würde, ist ebenfalls ungewiss.

Deutsch als Drozda-Nachfolger

Jedenfalls versprach Rendi-Wagner am Montagabend einen Totalumbau der SPÖ. So wurde der SPÖ-Wahlkampfmanager Christian Deutsch (57) vom Parteipräsidium einstimmig zum neuen SPÖ-Geschäftsführer bestimmt. Deutsch versprach dann auch "ein Bündel von Maßnahmen", an denen die SPÖ gesunden solle, ohne konkret zu werden.

Stürmische Parteisitzung

Die Parteisitzung dürfte eher stürmisch abgelaufen sein. Julia Herr, Chefin der Sozialistischen Jugend, twitterte: "Sitzung vorzeitig verlassen, weil sinnlose Diskussionen." Einige Genossen hatten sich offenbar über Rendi-Wagner geärgert: Wie könne man den "Super-Apparatschik" Deutsch zum Drozda-Nachfolger machen, wenn Deutsch den Wahlkampf für die ärgste Schlappe der SPÖ zu verantworten habe? Eine Neuausrichtung der Partei sei mit ihm nicht zu machen. Doch die SPÖ-Chefin hielt ihrem neuen Geschäftsführer tapfer die Stange: Die Wahlkampf-Themen seien "richtig" gewesen. Deutsch genieße zu 100 Prozent ihr Vertrauen. Jetzt gelte es aber, "so schnell wie möglich in die Zukunft zu blicken".