Wohl kaum einer würde sich den Aufwand wirklich antun, und trotzdem ist es eine Frage, die sich viele schon einmal gestellt haben: Kann man einfach ein Pfand-Logo ausdrucken, auf eine alte Flasche kleben und dann Pfand kassieren, obwohl man keinen dafür bezahlt hat?
Die kurze Antwort: Ja. Allerdings verstößt man damit gegen Strafgesetze (geht schlimmstenfalls in Häfn), macht kaum Beute und fliegt ziemlich sicher damit auf, noch bevor nennenswerte Summen zustande kommen. Ein Innviertler wollte es trotzdem darauf anlegen.
Der 51-Jährige marschierte in den Supermarkt seiner Heimatgemeinde, mit 101 alten Flaschen im Gepäck, die er mit kopierten Pfand-Logos und Barcodes manipuliert hatte. Die "Kronen Zeitung" berichtet über den kuriosen Fall aus Tumeltsham (Bezirk Ried). Demnach wollte der Einheimische seine finanzielle Situation etwas aufbessern.
Die erste Hälfte der Flaschen ließ sich problemlos einwerfen, nach 56 Stück ließ er sich einen ersten Bon über 14 Euro ausdrucken. Als er sich dann weiter ans Werk machen wollte, wurde eine Verkäuferin auf die ungewöhnlich lange Pfand-Session aufmerksam und nahm das Leergut etwas genauer unter die Lupe.
Daraufhin alarmierte die prompt die Polizei, diese kam und ermittelt nun wegen Betrugsverdachts. Trotz der geringen, potenziellen Beute könnte das jetzt ernste Folgen für den Innviertler haben. Es gilt die Unschuldsvermutung.
""Mir ist bisher noch nichts Vergleichbares zu Ohren gekommen", zeigt sich Roland Wohlmuth, Vorsitzender des Landesabfallverbandes, gegenüber der "Krone" irritiert.