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Pistorius nach Tat: "Habe mein Baby getötet"

Heute Redaktion
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Nach der Mordanklage gegen Oscar Pistorius sind weitere schockierende Details ans Tageslicht gekommen. Einem Zeitungsbericht zufolge wurde ein blutverschmierter Cricket-Schläger im Haus des Paralympics- und Olympia-Stars gefunden. Außerdem sei der Schädel von Reeva Steenkamp gebrochen gewesen. Pistorius sagte einem Freund am Telefon: "Ich habe mein Baby getötet".

gebrochen gewesen. Pistorius sagte einem Freund am Telefon: "Ich habe mein Baby getötet".

Nach der Bluttat griff Pistorius beinahe im Minutentakt zum Handy. Zuerst rief er seinen Vater an, danach seine Nachbarin Audrey, eine Anwältin. "Es ist etwas Schreckliches passiert", bat er sie, sofort zu kommen. Um 3.55 Uhr, kurz bevor die Polizei eintraf, rief Pistorius Kumpel Justin Divaris an: "Ich habe mein Baby getötet. Gott soll mich holen."

und es bereits mehrere Polizei-Einsätze in seinem Haus gegeben hat, berichtete am Sonntag die südafrikanische Zeitung "City Press" unter Berufung auf Ermittlerkreise, Steenkamps Schädel sei "gebrochen" gewesen. Auf dem beschlagnahmten Schläger habe sich "viel Blut" befunden, hieß es weiter.

Steenkamp hatte sich eingeschlossen

Als Steenkamp erschossen wurde, soll sie sich gerade im versperrten Badezimmer befunden haben. Nach den Schüssen soll Pistorius seine Freundin die Treppe heruntergetragen haben, wie die Zeitung "Beeld" berichtete. Überall seien Blutspuren und aufgesogene Handtücher gefunden worden. Angeblich soll Steenkamp noch geatmet haben, als Rettungskräfte und Sicherheitsbeamte am Tatort ankamen. Sie starb aber noch am Tatort.

Die Zeitung "Beeld" berichtete, dass Eifersucht Grund für das blutige Massaker gewesen sein könnte. Pistorius dürfte es nicht recht gewesen sein, dass Steenkamp in der Reality-TV-Show "Tropika Island of Treasure" auftritt. Dass Sänger Mario Ogle (24) teilgenommen hat, soll ihn eifersüchtig gemacht haben.

Schuss versehentlich in Lokal abgefeuert

Derweil berichtete die Tageszeitung "Beeld" am Montag, Pistorius habe erst vor kurzem versehentlich eine Pistole in einem Restaurant abgefeuert. Die Sportikone habe in Johannesburg die Waffe eines Freundes betrachten wollen, als sich plötzlich ein Schuss gelöst habe, sagte Kevin Lerena, ein Freund des mehrfachen Paralympics-Siegers, dem Blatt. "Ich bekam einen Riesenschreck, weil die Kugel wenige Zentimeter neben meinem Fuß in den Boden einschlug", sagte Lerena. Pistorius habe dem Restaurantchef anschließend weisgemacht, dass überhaupt nichts vorgefallen sei.

Riskante Fahrweise

Der ehemalige Fußballprofi Marc Batchelor bestätigte in der Zeitung "Star" den Vorfall. Pistorius habe sich zudem von seiner früheren Freundin Samantha Taylor im Schlechten getrennt, sagte Batchelor. Demnach hatte sich Taylor wiederholt über die extrem riskante Fahrweise von Pistorius beschwert.

Alle Wettkämpfe abgesagt

Pistorius hat offiziell alle geplanten Wettkämpfe abgesagt. Sein Manager Peet van Zyl sagte am Sonntag, er habe entschieden, dass es angesichts der tragischen Ereignisse keine andere Möglichkeit gebe, als alle Wettkämpfe des Sportlers abzusagen. Die Sponsoren und Partner würden aber an ihren vertraglichen Verpflichtungen festhalten, bis der Prozess abgeschlossen sei.

Lebenslange Haft droht

Auf das 29 Jahre alte Model wurden nach bisherigen Angaben vier Schüsse in Kopf und Arm abgegeben. Pistorius wurde am Freitag wegen Mordes angeklagt. Die Staatsanwaltschaft geht von vorsätzlicher Tötung aus. Bei einer Verurteilung droht Pistorius lebenslange Haft. Der 26-Jährige weist den Mordvorwurf jedoch vehement zurück. Pistorius, dem in frühester Kindheit beide Beine amputiert worden waren, und Steenkamp hatten sich erstmals im November öffentlich als Paar gezeigt.

Ganz Südafrika ist nach dem Vorfall entsetzt. Werbeplakate des vom "Time Magazine" zu einem der 100 einflussreichsten Menschen gewählten Sportlers wurden entfernt.