Wiener Akademikerball

Platzsperre, Gegendemo – wo heute Chaos droht

Der Akademikerball der FPÖ und die Demos dagegen werden am Freitagabend in Wien wieder für umfangreiche Einschränkungen führen.
Leo Stempfl
07.03.2025, 14:51

Der von der FPÖ veranstaltete Wiener Akademikerball, bei dem sich zahlreiche Rechte und Rechtsextreme aus ganz Europa das Stelldichein geben, findet heuer nicht mehr am letzten Jänner-Wochenende statt, sondern erst am 7. März – und somit außerhalb der Wiener Ballsaison. Proteste dagegen wird es freilich trotzdem geben.

Vor gut zehn Jahren galten die Akademikerball-Demos noch als der Inbegriff linker Proteste. 2012 und 2014 kam es zu schweren Krawallen. Seither verlaufen die Demonstrationen mit bis zu 10.000 Teilnehmern durchwegs friedlich.

Heldenplatz ist Sperrzone

Riesige Platzverbote, die teilweise vom Burggarten bis zum Stadtpark reichten, gehören mittlerweile der Vergangenheit an. Lediglich der Heldenplatz ist am Freitagnachmittag Sperrzone. Zudem wird der Ring zwischen Oper und Börse ab 17 Uhr für den Verkehr gesperrt.

Gespaltene Gegendemos

Grund dafür ist die Gegendemonstration der "Offensive gegen Rechts", die sich an der Universität sammeln und im Anschluss über die Wipplingerstraße zum Stephansplatz ziehen wird. Wie die Vergangenheit gezeigt hat, könnte es auch danach aber noch zu Spontandemos durch die Wiener City kommen.

Weil dort auch pro-palästinensische Linke ihre Teilnahme angekündigt haben, gibt es eine zweite Kundgebung ab 19 Uhr am Michaelerplatz. Zum dahinterstehenden Bündnis zählen unter anderem die Jüdischen Hochschüler:innen, die Radikale Linke, die Grüne Jugend oder der KSV-LiLi (während die KJÖ zur Uni mobilisiert).

Der Nahostkonflikt hat hier also zu einer Spaltung geführt. Es wird deshalb wohl keine sehr große Einzel-Demonstration geben – allerdings tut sich neues Konfliktpotential auf.

Kein Kickl am Ball

Dem Ball selbst wird FPÖ-Chef Herbert Kickl fernbleiben. Nicht verwunderlich, waren seine einzigen Ballbesuche in der Vergangenheit die Wiener Polizeibälle 2018 und 2019, als er Innenminister war. Prominenteste Blaue werden Nationalratspräsident Walter Rosenkranz und Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp sein.

{title && {title} } leo, {title && {title} } Akt. 07.03.2025, 15:50, 07.03.2025, 14:51
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