Wien

Plötzlich Paradies: Wein und Lavendel an Wienflussmauer

Die linke Wienzeile wird sich in der kommenden Zeit radikal verwandeln: Wein, Lavendel, Bäume und Gräser sollen auf 300 Metern Länge gepflanzt werden.
Heute Redaktion
19.06.2023, 16:49
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Wein nicht nur am Stadtrand sondern nun auch mitten in Wien, dazu zwanzig neue Bäume und Gräser – zwischen Nevillebrücke und Wackenroderbrückedort, dort, wo der Wienfluss in seinem bisher eher unromantisch eingemauerten Flussbett dahin plätschert, wird bald eine kleine Oase entstehen.

Das Pilotprojekt der Stadt im Bezirk Mariahilf wird auf einer Länge von fast 300 Metern die Mauer des Wienflusses, kurz "die Wien“ genannt, begrünen. Die Mauer dient im  innerstädtischen Verlauf als Hochwasserschutzeinrichtung. Hier fließt die Wien auf etwa 15 Kilometern in einem vertieften, von den Wienflussmauern begrenztem Flussbett.

Von Mauern begrenztes Flussbett

"Von der Kennedy-Brücke stadteinwärts wird die Wien von steilen Mauern eng begrenzt. Eine Renaturierung wie in Abschnitten stadtauswärts ist hier leider nicht möglich. Dennoch wollen wir gerade auch im innerstädtischen Teil für mehr Begrünung sorgen, um damit das Mikroklima zu verbessern und in den Hitzemonaten für Kühlung zu sorgen. Die Begrünung der Mauer mit Kletterpflanzen ist außerdem natürlich auch eine optische Aufwertung“, so Gewässer-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ).

Was ist geplant? Zunächst einmal die Begrünung der Wienflussmauer mit Wildem Wein und anderen Kletterpflanzen auf der Linken Wienzeile entlang des historischen Geländers auf einer Länge von rund 270 Metern. Auf diesem Streifen zwischen Nevillebrücke und Wackenroderbrücke werden zudem Bäume und Gräserbeete errichtet. In den Beeten werden Blaue Katzenminze, Lavendel und Tulpen für bunte Farbtupfer zwischen den Bäumen sorgen.

Hitzeresistente Begrünung

Auch den Klimawandel hat man bei der Planung berücksichtigt. Die zwanzig neuen Bäume sind Blaseneschen. Die Blasenesche gilt als hitzeresistent und robust. Deshalb ist sie ideal wenn es um  innerstädtische Begrünung geht.

Bezirksvorsteher Markus Rumelhart (SPÖ) freut sich über das bevorstehende Pilotprojekt in seinem Bezirk. Im vergangenen Jahr erhielt diese Idee den Mariahilfer Klimapreis und wird nun realisiert. Rumelhart betont: "Die Begrünung verhindert ein Aufheizen der Steinmauer. Somit bleibt die Luft aus dem Wienerwald kühl." Er ist überzeugt davon, dass man den Effekt der "Frischluftschneise" in "seinem" Bezirk spüren wird.

Begrünung trotz Hochwasser- und Denkmalschutz

Bei den Begrünungsmaßnahmen im Wienflussbecken gibt es einiges zu beachten. Hier können aus Platzgründen und dem Hochwasserschutz nicht alle Träume wahr werden. Nicht zuletzt, muss auch noch der  Denkmalschutz berücksichtigt werden. Dieser Denkmalschutz gilt für das gesamte innerstädtische Wienflussbecken. Trotzallem sind die neuen Pläne sehr reizvoll und Wien wird in einer Betonreichen Gegend etwas grüner.

Auch das Geländer links und rechts vom Wienflussbecken hat historischen Wert. Denn die Wiener Architektur-Ikone Otto Wagner hat es im Zuge der Stadtbahnerrichtung entworfen. Das Projekt liegt in den Händen der Fachabteilung Wiener Gewässer (MA 45). Sie nützt die Begrünungsmaßnahmen, um das historische Geländer in diesem Bereich instandzusetzen.

Zeitplan 2023:

Mitte Juni bis Anfang Juli: Geländer entlang der Linken Wienzeile wird instandgesetzt

Juli und August: Grabungsarbeiten an der Linken Wienzeile und Errichtung
eines Bewässerungssystems

Ende Okt. bis Ende Nov.: Vertikalbegrünung der Wienflussmauer, Bäume und Unterpflanzung an der Linke Wienzeilen werden gesetzt.

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