Die Polizei stand rund um den Akademikerball, veranstaltet von der FPÖ in der Wiener Hofburg, am Freitagabend im Großeinsatz mit Hunderten Beamten. Während sich zahlreiche Rechte und Rechtsextreme aus ganz Europa zum Ball einfanden, gingen Hunderte Menschen bei einem Protest gegen die Veranstaltung auf die Straße. Der Heldenplatz wurde deshalb zur Sperrzone, der Ring zwischen Oper und Börse für den Verkehr gesperrt.
Teilnehmer der Gegendemonstration der "Offensive gegen Rechts" sammelten sich ab 17 Uhr vor der Universität, zogen im Anschluss über die Wipplingerstraße zum Stephansplatz. Dort kam es zu mehreren Festnahmen, weil Teilnehmer den Protestzug fortsetzen wollten. Die Polizei begleitete den Protestzug mit Dutzenden Beamten, weitere sicherten den Heldenplatz ab. Auch die pro-palästinensische Linke hatte einen Protest angekündigt, der mit einer Kundgebung um 19 Uhr am Michaelerplatz startete.
Dem Ball selbst blieb FPÖ-Chef Herbert Kickl nach eigener Ankündigung fern. Prominenteste Blaue sollten Nationalratspräsident Walter Rosenkranz und Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp sein, gesichtet wurden Volksanwältin Elisabeth Schwetz, der Tiroler FPÖ-Landesparteiobmann Markus Abwerzger, Ex-FPÖ-Politikerin und Ex-ÖVP-Abgeordnete Ursula Stenzel und FPÖ-Berater Heimo Lepuschitz, der ehemalige Identitären-Sprecher Martin Sellner, der Simmeringer FPÖ-Bezirksvorsteher Paul Stadler und Ex-FPÖ-Mann Andreas Mölzer.
Wie auch das Interesse der FPÖ-Politiker am Ball hat auch der Protest gegen die Veranstaltung abgenommen.
Vor gut zehn Jahren galten die Akademikerball-Demos noch als der Inbegriff linker Proteste. 2012 und 2014 kam es zu schweren Krawallen mit tumultartigen Szenen und vielen Festnahmen. Seither verlaufen die Demonstrationen mit bis zu 10.000 Teilnehmern durchwegs friedlich, 2025 dürfte der Protest noch kleiner ausgefallen sein. Schätzungen der Teilnehmerzahlen werden die Behörden vermutlich erst am Samstag bekannt geben.