Sport

Pointner attackiert Felder: "Wie vor über 20 Jahren!"

Am Tag nach der Vierschanzen-Tournee verschärft Ex-Coach Alexander Pointner die Kritik an ÖSV und Skisprung-Team.

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: GEPA-pictures.com

Die Vierschanzen-Tournee ist geschlagen. Der Japaner Ryoyu Kobayashi dominierte die Konkurrenz, gewann alle vier Bewerbe und als erst dritter Springer nach Sven Hannawald (D, 2002) und Kamil Stoch (Pol, 2018) in der 67-jährigen Geschichte den Grand Slam.

Huber Bester, Kraft rettete Ehre

Als bester Österreicher landete Daniel Huber in der Gesamtwertung auf Platz neun. Stefan Kraft war es, der die rot-weiß-rote "Adler"-Ehre mit drei Podestplätzen in Oberstdorf, Innsbruck und Bischofshofen rettete. Durch seinen Absturz in Garmisch vergab er einen Podestplatz in der Tournee-Gesamtwertung. "Ein Streich-Resultat wäre für mich gut gewesen, aber es passt schon", meinte der Tournee-Sieger 2015.

Obwohl sich in Bischofshofen nur vier ÖSV-Springer für das Finale qualifizierten, blickt Coach Andreas Felder positiv in die Zukunft.



Pointner: "Verstaubter ÖSV"


Das tun freilich nicht alle in der Skisprung-Szene. Alexander Pointner, einst mit den "Super-Adlern" erfolgreichster Trainer in der ÖSV-Geschichte, verschärfte am Tag nach der Tournee seine Kritik am ÖSV und dem Skisprung-Team.

In seiner aktuellen Kolumne in der "Kleinen Zeitung" wirft Pointner dem "verstaubten ÖSV" Methoden wie "vor über 20 Jahren" vor und sieht kein System hinter Krafts Podestplätzen.

Hier die Originalzitate der Pointner-Kolumne:

"Stefan Kraft hat zu seiner Form zurückgefunden. Warum dem so ist, weiß vermutlich keiner im Team, aber das ist im Moment auch nebensächlich."

"Auf dem Trainerturm in Innsbruck habe ich gesehen, wie professionell in fast allen Nationen gearbeitet wird, nur die Österreicher agieren wieder wie vor über 20 Jahren. Es wäre an der Zeit, dass der ÖSV nun von anderen Teams lernt. Die vielen Betreuer und Spezialisten sind für das Nationalteam angesichts des mageren Erfolges nicht mehr zu halten. Es gilt das Hauptaugenmerk auf die Nachwuchsförderung zu legen und Ressourcen umzuverteilen. Ob das in einem so verstaubten und veralteten Verband möglich ist? Ob sich das ein hoch qualifizierter Werner Schuster, der in der Schweiz und Deutschland erfolgreich war, überhaupt antun will? Das bezweifle ich."

"Kobayashi gewann die Tournee und den Grand Slam! Es ist eine Freude, dem jungen Japaner mit seiner brillanten Technik zuzusehen. Und ich bin versucht zu betonen: Es geht auch ohne österreichisches Knnow-how."

"Was wurde über den Wissensverlust gejammert, weil heimische Trainer ins Ausland gewechselt sind. Geradeso, als ob es in Deutschland, Polen, Norwegen und Japan keine fähigen Trainer gäbe."

Morgenstern: "Pointner-Kritik echt ungute Störfeuer"

Thomas Morgenstern, bei den Super-Adlern einst Schützling von Pointner, bezog im "Heute"-Interview zuletzt Stellung gegen die Kritik Pointners. Er bezeichnete diese als "echt ungute Störfeuer". Nachsatz: "Jetzt ist die zweite Garde am Werk. Die hat übrigens großteils bereits unter Pointner trainiert."

(mh)

;