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Polizei genehmigt keine Fan-Märsche mehr

Beim jüngsten Wiener Derby sorgte eine Polizei-Aktion gegen 1.300 Rapid-Fans für Aufregung. Nun stehen die ersten Konsequenzen fest.

Heute Redaktion
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Am 16. Dezember 2018 deklassierte die Austria Rapid mit 6:1. Doch nicht Ergebnis, sondern die Geschehnisse außerhalb des Stadions sorgen seitdem für Diskussionen.

Zur Erinnerung: 1.337 Rapid-Anhänger wurden von der Polizei am Weg zur Generali-Arena eingekesselt und rund sieben Stunden lang perlustriert. Offizieller Hintergrund: Einige Chaoten sollen beim Fan-Marsch Gegenstände auf die Südost-Tangente geworfen haben (hier geht es zum Video).

Rapid verurteilte in der Folge die Vorgehensweise der Behörden. Die Exekutive wiederum verteidigte ihr rigoroses Handeln.

Am Donnerstag trafen einander Rapid-Boss Michael Krammer und Polizeichef Gerhard Pürstl zu einer Aussprache unter vier Augen.

Ergebnis: Die Polizei wird künftig keine Fan-Märsche mehr genehmigen. Weder von Rapid, noch von anderen Klubs.

"Es bleibt zu prüfen, ob es möglich ist, dass die Vereine derartige Umzüge anmelden, dass sie somit auch die Verantwortung selbst übernehmen und einen eigenen Ordnerdienst zur Verfügung stellen", erklärte Pürstl im ORF.

Krammer meint: "Wir werden uns das aus zwei Blickwinkeln anschauen. Einerseits aus dem rechtlichen Blickwinkel - welche Verantwortung müssen wir da als Verein übernehmen. Andererseits aus dem organisatorischen Blickwinkel. Welchen Aufwand haben wir: Sicherheitsdienst, Ordnerdienst und so weiter. Da kann ich noch keine endgültige Aussage machen. Wir werden alles versuchen, um diese Tradition aufrecht zu erhalten."

Als zweite Maßnahme wird die Polizei den Zugang zum Austria-Stadion via A23 nicht mehr genehmigen. Die Stadt Wien, ASFINAG und die "Veilchen" wurden ersucht, eine andere Lösung zu finden. (ee)