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Polizei: "Rocky war beim Unfall sehr betrunken"

Der Tod der Boxer-Legende Graciano Rocchigiani ereignete sich um 23:30 auf einer Schnellstraße. Laut Polizei war "Rocky" sehr betrunken.

Heute Redaktion
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Neue Erkenntnisse zum tragischen Unfall-Tod von Box-Legende Graciano Rocchigiani. Wie die Polizei berichtet, soll der 54-jährige "Rocky" betrunken gewesen sein, als ihn ein Smart tödlich erfasste.

"Wir glauben, dass Rocchigiani sehr betrunken war und nicht mehr genau wusste, wo er lang ging", teilte die örtliche Polizei der Bild-Zeitung mit. Er war zu Fuß auf der Schnellstraße SS 121 unterwegs, die nachts nicht beleuchtet ist.

Laut Polizeibericht wurde Rocchigiani um 23:30 von einem Smart erfasst. Der Aufprall war so heftig, dass die Windschutzscheibe des Kleinwagens durchschlagen wurde. Rocky war sofort tot.

Ähnlich tragisch wie der Unfall verlief auch die Karriere des 1963 in Rheinhausen geborenen Boxers. Rocchigiani feierte früh Profi-Erfolge, erkämpfte 1988 den WM-Titel im Supermittelgewicht und wurde zum jüngsten deutschen Box-Weltmeister.

Umstrittene Niederlagen



In den 1990er Jahren prägten sportlich umstrittene Niederlagen die Karriere Rocchigianis. Gegen Chris Eubank verlor er 1994 den WBO-Titel im Supermittelgewicht nach Punkten höchst umstritten. 1995 wurde "Rocky" zum Herausforderer von Henry Maske und verlor ebenso umstritten durch das Urteil des Kampfgerichts. Den Rückkampf gewann Maske dann klar. Auch gegen Dariusz Michalczewski boxte Rocchigiani zwei Mal, verlor 1996, weil er wegen Schlagens nach einer Unterbrechung disqualifiziert worden war. Den Rückkampf 2000 verlor "Rocky" wieder klar.

1998 hatte Rocchigiani den vakanten WBC-Gürtel im Halbschwergewicht erboxt. Den musste er allerdings nach einem Formalfehler des Verbands wieder abgeben, wurde nach einem Rechtsstreit 2004 mit 4,5 Millionen US-Dollar entschädigt. Da war Rocchigiani bereits abgetreten. (Heute Sport)