In Serbien ist es am Freitag neuerlich zu Ausschreitungen gekommen. In Novi Sad, im Norden des Landes, haben Demonstranten Neuwahlen gefordert. Laut der Nachrichtenagentur Beta flogen dabei sogar Flaschen auf die Polizei.
Die Beamten griffen hart durch und setzten Tränengas sowie Blendgranaten ein, um die Menschenmenge auseinanderzutreiben. Das hat auch ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP bestätigt.
Schon seit Monaten gehen in Serbien immer wieder Menschen auf die Straße. Sie protestieren gegen die Regierung und die starke Korruption im Land.
Der Auslöser für die Welle an Unzufriedenheit war ein schweres Unglück im November des Vorjahres: Damals ist in Novi Sad ein Bahnhofsvordach eingestürzt, 16 Menschen haben dabei ihr Leben verloren.
Anfangs wollten die Leute wissen, wie es zu dem Unfall gekommen ist. Doch schnell wurden die Proteste, an denen vor allem viele Studenten teilnehmen, politisch. Die Demonstranten fordern jetzt Neuwahlen und ein Ende der Korruption.
Der serbische Präsident Aleksandar Vučić bleibt jedoch hart. Er lehnt Neuwahlen weiterhin strikt ab und sagt, die Proteste seien "aus dem Ausland gesteuert".