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Polizeichef Pürstl: "Rapid soll sich an Nase nehmen"

Heute Redaktion
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Rapid kritisiert die Polizei für den Einsatz beim Wiener Derby – jetzt folgt der Konter vom Chef der Exekutive. Gerhard Pürstl fordert mehr Taten vom Klub.

1.338 Rapid-Fans wurden beim Wiener Derby auf dem Marsch zum Austria-Stadion von der Polizei eingekesselt und stundenlang festgehalten. Die Revanche für Kritik an der Exekutive? Wiens Polizei-Präsident Gerhard Pürstl lässt die Kritik nicht auf sich sitzen und findet scharfe Worte gegen Rapid und die grün-weißen Fans.

"Beim Klub sollten sich einige Leute an der Nase nehmen", meint Pürstl auf "krone.tv". "Der Verein nimmt seine Leute nicht gerade in die Pflicht. Das ist ein jahrzehntelanges Thema."

Pürstl meint, dass die Rapid-Fans den von der Polizei abgesperrten Bereich schon viel früher hätten verlassen können, wenn sie kooperativ gewesen wären. Doch die Fans hätten versucht, die Identitäts-Feststellung so lange hinauszuzögern, bis es den Beamten "zu blöd" werde. "Man muss auch vor seiner eigenen Türe kehren", richtet er den grün-weißen Fans aus.

Den Vermutungen, dass die Polizei-Aktion von langer Hand geplant und eine Retourkutsche für Provokationen der Fans ("All Cops Are Bastards") gewesen sei, erteilt er eine Absage: "Das ist absoluter Schwachsinn. Rache hat bei der Polizei überhaupt nichts verloren."

Ein Hauptgrund für die Anhaltungen war demnach, dass einige Fans Gegenstände auf die bis dahin noch nicht gesperrte Südost-Tangente warfen. "Kompletter Irrsinn", meint Pürstl. Die vorsätzliche Gemeingefährdung als Grund für die Anhaltung "war gegeben".

Die Aktion war für Pürstl ein sichtbarer Erfolg, was nicht zuletzt die sichergestellte Pyrotechnik beweisen würde. Was passiert wäre, wenn diese Gegenstände in die Arena gekommen wären? "Dann brennt dort das Stadion. Es hätte Schwerstverletzte, vielleicht – wenn man Pech hat – Tote gegeben."

Allerdings hat es bei der Aktion gegen 1.338 Fans nur eine Festnahme und zwei Anzeigen gegeben. "Es hat aber viel, viel mehr Straftaten gegeben", meint Pürstl. In den kommenden Monaten soll es noch zu einigen weiteren Anzeigen kommen. (heute.at)

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