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"Touristen sprechen mich mehr an als die Wiener!"

Ein NBA-Star auf Heimatbesuch! Jakob Pöltl im "Heute"-Talk über die Basketball-Elite-Liga, seine Pläne für den Sommer und Fans in Wien.

Heute Redaktion
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Ein NBA-Star auf Heimatbesuch in Wien! Jakob Pöltl sprach mit "Heute" nach seiner ersten Saison bei den San Antonio Spurs über das Leben in Texas und in Wien, seine Pläne für den Sommer, sein Basketball-Camp mit Kindern und das anstehende NBA-Finale.

Jakob Pöltl über ....



Fans und Alltag in Wien:

"Ich habe unlängst meine Schwester vom Flughafen abgeholt. Da wurde ich mehr von Touristen aus Nordamerika angesprochen als von Österreichern. Ich muss mich auch in Wien nicht auf der Straße verstecken. Man sieht, dass Basketball in Österreich noch immer ein Randsport ist."

Pläne für den Sommer:

"Ich bin derzeit voll im Training, besonders in der Kraftkammer. Aber es ist auch ein Urlaub geplant, ich werde nach Zypern fliegen. Sonnencreme wird fix eingepackt, aber keine kleine für das Handgepäck, ich benötige eine große Flasche."

Sein Basketball-Camp für Kinder (20. bis 23. Juni):

"Ich freue mich schon darauf, bin aber auch etwas nervös, weil es für mich auch eine neue Erfahrung ist. Zum Glück sind Trainer dabei, denn ich kenne Basketball nur aus der Spieler-Perspektive. Ich will den Kindern die Basics vermitteln, es wird kein Elite-Camp. Für die Kinder wird es ein Ganztages-Programm geben.

Den Ex-Klub BC Timberwolves:

"Ich verfolge die Entwicklung mit und finde es schade, dass es dem Verein so schlecht geht. Wir stehen in Kontakt, es gibt Gespräche, ob und wie ich ihnen helfen kann. Aber es ist alles noch im werden, konkrete Ergebnisse gibt es noch nicht."

Nationalteam und Verband:

"Auch da gibt es immer Kontakt, besonders über meine Mutter. Es ist aber schwierig, weil ich bei den Länderspiel-Terminen meistens keine Zeit habe. Aber wenn ich Zeit habe, sind die Termine dick angestrichen."

Alltag in der NBA:

"Ich hatte jetzt erstmals Kritik in der Presse, das ist neu für mich. Aber es geht in dieser Liga nicht darum, neue Freunde zu finden, sondern zu gewinnen. Ich werde daher weiter so spielen wie bisher. Sonst hat der Rummel um mich abgenommen. San Antonio ist eher konservativ, was Öffentlichkeitsarbeit betrifft."

Leben in San Antonio:

"Der texanische Lebensstil gefällt mir sehr gut. Aber das Leben ist ganz anders als in Toronto. Es ist alles viel weitläufiger, man muss überall hin mit dem Auto fahren. Auch bei den Restaurants ist es schwierig. Die Küche in Toronto war sehr international. In San Antonio musste ich länger suchen, bis ich Lokale für Ramen oder Sushi gefunden habe."

San Antonio vs. Toronto:

"Ich bereue den Schritt nicht, weil ich mich bei San Antonio deutlich weiterentwickeln kann. Coach Gregg Popovich gibt mir mehr Verantwortung, meine Rolle im Team ist nicht so eingeschränkt wie bei den Raptors. Der Coach setzt teilweise auf ungewöhnliche Methoden. Es gab zum Beispiel Video-Abende, wo wir Dokus über Pinguine geschaut haben, als Inspiration für Teambuilding. Aber natürlich ärgert es mich manchmal, dass Toronto jetzt im NBA-Finale steht und ich nicht dabei sein kann."

Ausblick auf das NBA-Finale:

"Golden State ist der Dominator der vergangenen Jahre, aber solche Perioden hat es in der NBA immer wieder gegeben. Ich glaube, dass Toronto alles versuchen wird, aber Golden State ist natürlich der ganz große Favorit."