Coronavirus

Popper: Kanzler-Prognose "vielleicht zu optimistisch"

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) will nun den Impfturbo zünden. Simulationsexperte Niki Popper bremst die Euphorie. Ab Mai gibt's neue Probleme. 

Michael Rauhofer-Redl
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Simulationsexperte Niki Popper am Donnerstag, 28. Mai 2020, während der PK "Corona-Maßnahmen-Evaluierung: Auf den richtigen Zeitpunkt kommt es an!" in Wien.
Simulationsexperte Niki Popper am Donnerstag, 28. Mai 2020, während der PK "Corona-Maßnahmen-Evaluierung: Auf den richtigen Zeitpunkt kommt es an!" in Wien.
picturedesk.com/APA/Georg Hochmuth

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) kündigte zu Ostern an, dass in den kommenden 100 Tagen alle Österreicher einen Termin für die erste Corona-Schutzimpfung erhalten werden. Nach der Nachricht, dass Pfizer eine für das vierte Quartal geplante Lieferung vorzieht und Österreich nun schon im laufenden Quartal eine Million Dosen bekommt, verlieh der Kanzler seiner Hoffnung Ausdruck, dass es nun sogar noch schneller so weit sein könne.

Ganz so optimistisch zeigt sich Simulationsforscher Niki Popper im Talk mit Puls24 nicht. "Da muss man sagen, das ist vielleicht ein bisschen zu optimistisch. Denn so gravierend ändert diese Nachricht das Gesamtsystem nicht". Popper begründet, dass in der Impf-Prognose auch andere Faktoren mit einberechnet werden. So erwarte man sich zwar im laufenden Quartal noch sieben Millionen Impfdosen, auch von anderen Anbietern, allerdings würden einige davon auch wackeln. 

Zusatzdosen in Wahrheit nur "Backup"?

Man müsse es so sehen, dass die nun zugesicherten Dosen von Pfizer lediglich das "Backup" für jene Dosen seien, die trotz Ankündigung dann nicht kommen. Von einer Beschleunigung, wie von Kurz erhofft, spricht Popper nicht. Sein Fazit: Diese Lieferung "sichert die Strategie ab". 

Als eine schlechte Nachricht möchte Popper seine Vorsicht vor zu frühem Jubel aber nicht verstanden wissen. Momentan sehe es sehr gut aus.

Der Simulationsforscher geht davon aus, dass bis Ende Juni alle 65-Jährigen, die das möchten, geimpft sein werden. Bei den unter 65-Jährigen soll dieser Wert dann bei 65 Prozent, also knapp zwei Dritteln, liegen. Für die Gesamtdurchimpfungsrate würde das bedeuten, dass 73 Prozent aller in Österreich lebenden Menschen mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft sein werden.

Weniger Impfbereitschaft, steigende Zahlen im Herbst

Die Probleme sieht Popper ab Mitte Mai wo anders, als bei zu wenig Impfstoff. Weil dann schon (fast) alle aus der Hochrisikogruppe geimpft sein werden, werde es dann darum gehen, die Bevölkerung zum Impfen zu motivieren. Es liege dann an den Ländern Schritt halten zu können und tatsächlich des gesamten vorhandenen Impfstoff zu verimpfen. 

Kurz sprach zuletzt auch davon, dass man sich auf den letzten Metern im Kampf gegen die Pandemie befinde. Auf ein ungefähres Datum, wann denn dieser letzte Meter überschritten sei, will sich Popper nicht festlegen. Er warnt davor zu glauben, dass es nach Tag X vorbei ist. Popper geht von weiteren Mutationen und erneut steigenden Zahlen im Herbst aus. Er hofft dann auf eine Strategie, wo man mit gezielten Screeningtests und ohne Schließungen auskommen wird können. 

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com