Finanziell wird es ein übler Start ins neue Jahr –zumindest in diesem Bereich. Die Fixkosten im Bereich Haushalts-Energie stehen vor einem gewaltigen Preissprung, der für viele Haushalte Löcher ins Budget reißen wird.
Betroffen sind Strom und Gas-Rechnungen ab dem 1. Jänner 2025. Schuld sind – zumindest vorerst – nicht die Energiekosten an sich, sondern die Gebühren: "Der Arbeitspreis pro Kilowattstunde ist relativ stabil, allerdings fallen ab Jänner spürbar höhere Netzentgelte bei Strom und Gas an. Zudem läuft die Stromkostenbremse aus und es werden wieder einige Abgaben fällig, die zwischen 2022 und 2024 ausgesetzt wurden", das sagt Stefan Spiegelhofer, Energieexperte vom Vergleichsportal Durchblicker.
Klingt alles sehr technisch, doch das Beispiel des Experten schockiert: "Ein Haushalt mit einem Stromverbrauch von 4.000 Kilowattstunden kommt durch höhere Netzentgelte und Abgaben auf Zusatzkosten von 200 bis 290 Euro. Der Wegfall der Strompreisbremse schlägt mit bis zu 435 Euro zu Buche. Gasbeheizte Haushalte müssen mit jährlichen Mehrkosten von 156 bis 251 Euro rechnen." In Summe sind das 976 Euro Mehrkosten pro Jahr – schwer zu stemmen für viele.
Der Experte appelliert an die Haushalte, man solle Preise vergleichen. "Wer nicht handelt, bezahlt alleine für Strom im kommenden Jahr bis zu 725 Euro mehr", sagt Spiegelhofer. Der Wegfall der Stromkostenbremse macht sich bei Tarifen über 10 Cent pro kWh bemerkbar. "Die günstigsten Festpreistarife liegen derzeit bei 9,9 Cent pro kWh netto. Durch einen Tarifwechsel kann der Entfall der Stromkostenbremse abgefedert und die Mehrbelastung reduziert werden“, so Experte Spiegelhofer.
Großes Problem: Wir werden die Preissprünge nicht nur daheim spüren. Marcel Haraszti, Chef von Rewe-Österreich (zu seinem Konzern gehören unter anderem Billa, Billa Plus, Bipa, Penny…), sagt zu "Heute": "Werden die Energiepreise mit Anfang 2025 drastisch erhöht, steigen die Energiekosten nicht nur in den Haushalten, sondern auch entlang der gesamten Lebensmittelkette."
Die Auswirkungen werden verstärkt. "Der Lebensmittelhandel ist mehrfach davon betroffen. Nicht nur die Energiekosten in den Märkten steigen, auch jene der Lieferanten." Der Kreislauf ist endlos, denn auch der Lieferant hat wieder Lieferanten. Und auch diese sind von Energiepreisen abhängig.
Das Resultat, so der Rewe-Boss, ist schmerzhaft: "Damit würde die Inflation bei Lebensmitteln erneut angefeuert werden. Ein staatlich induzierter Preisantrieb, vor dem wir eindringlich warnen."