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Prevc fliegt zu Heimsieg in Planica, Kraft am Podest

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures/ Matic Klansek

Der Slowene Peter Prevc hat am Freitag den vorletzten Bewerb zum Skispringer-Weltcup auf der Flugschanze in Planica überlegen für sich entschieden. Der 22-Jährige gewann mit 16,6 Punkten Vorsprung auf seinen Landsmann Jurij Tepes. Der Salzburger Stefan Kraft landete an der dritten Stelle, unmittelbar vor Severin Freund, der nun in der Gesamtwertung 44 Punkte Vorsprung auf Prevc hat.

Peter Prevc hat im Duell mit Severin Freund um den Weltcup-Gesamtsieg vor dem letzten Bewerb am Sonntag nochmals für Spannung gesorgt. Der Slowene gewann am Freitag das Skifliegen auf der umgebauten Schanze in Planica überlegen 16,6 Punkte vor seinem Landsmann Jurij Tepes und reduzierte den Rückstand in der Gesamtwertung auf 44 Punkte. Stefan Kraft wurde vor Freund Dritter.

Der 22-jährige Prevc (248,5/233 m) segelte im ersten Durchgang bis auf drei Meter an den im Februar in Vikersund aufgestellten Weltrekord heran und stellte im zweiten bei stärkerem Rückenwind seinen sechsten Weltcupsieg sicher. Für diesen perfekten Flug wurde der 22-Jährige aus Kranj von allen fünf Punkterichtern mit der Höchstnote 20,0 bedacht. Das war zuvor erst wenigen Springern, u.a. Wolfgang Loitzl, Toni Innauer und Sven Hannawald, gelungen.

Freund (223/230,5) erwischte den ersten Flug nicht perfekt und verpasste nach fünf Siegen und einem zweiten Platz in den jüngsten sechs Konkurrenzen diesmal das Podest. Sollte Prevc am Sonntag erneut gewinnen, benötigt Freund zumindest den dritten Rang, um als erster Deutscher seit Martin Schmitt vor 15 Jahren die Kristallkugel zu erobern.

Kraft fliegt auf Rang drei

Stefan Kraft war vor dem Weltcup-Finale mit 175 Punkten Rückstand praktisch schon aus dem Rennen gewesen. Doch der Salzburger (240/238,5) genoss nach dem starken Training am Donnerstag auch den ersten Wettkampf und schaffte eine neue persönliche Bestmarke. "Da pumpt das Herz noch ein bisschen schneller, dafür fängt man mit dem Skispringen an", erklärte der Tourneesieger nach seinem 240-m-Flug euphorisch. Er war nach dem Absprung enorm hoch gestiegen. "Ich habe mir gedacht, das ist der Moment, wo man Weltrekord fliegen kann. Unten ist mir dann etwas das Gas ausgegangen. Aber es sind noch nicht viele über 240 m geflogen", meinte der Athlet des SC Bischofshofen.

Kraft freute sich auf die kommenden Bewerbe - am Samstag stand eine Teamkonkurrenz auf dem Programm. "Ich kann ohne Druck drauflos fliegen, ich fühle mich richtig wohl auf dieser Schanze", betonte der Zweite des Skifliegens auf dem Kulm im Jänner.

Hayböck im Aufwind

Auch Hayböck bestätigte seine Trainingsergebnisse, just am Saisonende schloss der Bischofshofen-Sieger an seine Leistungen des ersten Drittels an. Im ersten Durchgang flog der Oberösterreicher sogar auf 242 m, musste wegen der versuchten Telemark-Landung aber mit den Händen in den Schnee greifen. Hayböck schaffte als Siebenter dennoch seine beste Skiflug-Platzierung und war begeistert: "Das war einfach ein Supergefühl, so ist Skifliegen ein Genuss."

Gregor Schlierenzauer, der mit 243,5 Metern seit 2011 den ÖSV-Rekord hält, hatte im ersten Durchgang Windpech und verbesserte sich im Finale von der 24. an die 12. Stelle (203/221,5). Manuel Fettner schaffte mit 222,5 m persönliche Bestweite und sicherte sich dank des 14. Platzes auch die Teilnahme am Saison-Schlussbewerb der besten 30 am Sonntag.

 

Das Ergebnis 

 1. Peter Prevc (SLO) 478,5 (248,5/233,0)

 2. Jurij Tepes (SLO) 461,9 (223,0/233,0)

 3. Stefan Kraft (AUT) 461,8 (240,0/238,5)

 4. Severin Freund (GER) 447,7 (223,0/230,5)

 5. Noriaki Kasai (JPN) 440,7 (217,0/229,5)

 6. Rune Velta (NOR) 436,3 (220,0/222,0)

 7. Michael Hayböck (AUT)  429,1 (242,0-gestürzt/225,0)

 8. Kamil Stoch (POL) 414,9 (228,5/212,5)

 9. Johann Forfang (NOR) 410,5 (211,5/216,0)

10. Anze Semenic (SLO) 407,8 (229,5/212,0)

11. Robert Kranjec (SLO) 399,7 (204,5/222,0)

12. Gregor Schlierenzauer (AUT) 399,0 (203,0/221,5)

13. Richard Freitag (GER) 398,2 (209,5/214,0)

14. Manuel Fettner (AUT) 397,5 (222,5/206,5)

15. Kenneth Gangnes (NOR) 393,5 (220,5/207,0)

16. Jernej Damjan (SLO) 392,7 (212,0/210,5)

17. Klemens Muranka (POL) 92,6 (221,5/218,5)

18. Anders Fannemel (NOR) 389,8 (207,5/206,5)

19. Daiki Ito (JPN) 388,9 (204,5/215,0)

20. Andreas Stjernen (NOR) 386,4 (218,0/200,0)

21. Taku Takeuchi (JPN) 384,1 (212,0/207,0)

22. Michael Neumayer (GER)  380,4 (218,5/196,5)

23. Janne Ahonen (FIN) 378,4 (211,5/203,0)

24. Vincent Descombes Sevoie (FRA) 377,6 (205,5/206,0)

25. Junshiro Kobayashi (JPN) 373,7 (218,0/194,0)

26. Nejc Dezman (SLO) 371,2 (218,5/191,5)

27. Jan Matura (CZE) 369,8 (208,5/200,5)

28. Jarkko Määttä (FIN) 368,0 (203,0/197,0)

29. Roman Koudelka (CZE) 366,1 (216,0/190,5)

30. Antonin Hajek (CZE) 353,7 (210,0/190,0)