Prinz Harry (40) hat nach seiner Niederlage im Rechtsstreit um seine Forderung nach mehr Polizeischutz bei Heimataufenthalten in Großbritannien seinen Wunsch bekundet, das zerrüttete Verhältnis zu den Royals zu kitten. "Ich hätte gerne eine Versöhnung mit meiner Familie", sagte der 40-Jährige im Gespräch der BBC.
"Es ergibt keinen Sinn, noch weiterzukämpfen." Er wisse nicht, wie lange sein Vater, König Charles III. (76), noch zu leben habe. Der Monarch hatte im Februar 2024 seine Krebserkrankung öffentlich gemacht. Zugleich übte Harry in dem Interview Kritik an Vertretern des Buckingham-Palastes.
Über das Verhältnis zu seinem Vater sagte Harry, der Monarch spreche nicht mit ihm "wegen dieser Sicherheitsgeschichte". Auf die Frage, ob er den König gebeten habe, in dem Sicherheitsstreit zu vermitteln, antwortete der Prinz: "Ich habe ihn nie gebeten, einzugreifen - ich habe ihn gebeten, aus dem Weg zu gehen und die Experten ihre Arbeit machen zu lassen."
Am Freitag bestätigte das Berufungsgericht in London die Entscheidung der Vorinstanz, dem Prinzen nicht automatisch denselben Polizeischutz zu gewähren, wenn er mit seiner Familie Großbritannien besuchen will.
Nach dem Royal-Rückzug von Harry und seiner Frau Herzogin Meghan (43) und deren Umzug nach Kalifornien hatte ein Gremium in jenem Jahr entschieden, Harrys Schutzstatus herabzustufen und nur bei Bedarf maßgeschneiderte Sicherheitsvorkehrungen für ihn und seine Angehörigen zu treffen. Ein Richter am Berufungsgericht Geoffrey Vos erklärte nun, dass der Beschluss nicht unfair sei.
Harry räumte im Interview der BBC ein, dass die Niederlage in dem Berufungsverfahren für ihn niederschmetternd sei. Die Angelegenheit habe zu erheblichen Spannungen zwischen ihm und seinem 76 Jahre alten Vater geführt. "Er spricht wegen dieser Sicherheitssache nicht mit mir", räumte Harry in dem Gespräch ein, das drei Stunden nach dem Urteil vom Freitag ausgestrahlt wurde.
Seit seinem Umzug nach Kalifornien, wo er mit Meghan und ihren beiden Kindern Prinz Archie und Prinzessin Lilibet lebt, gilt das Verhältnis Harrys zum Rest der britischen Königsfamilie als belastet. Hinzu kamen seine im Jahr 2023 erschienenen Memoiren mit dem Titel "Spare" (dt. Titel "Reserve"), in denen er allerlei peinliche Details über das Haus Windsor ausbreitete.
Im BBC-Interview sagte Harry, dass die damalige Entscheidung, ihm den vollen Schutzstatus zu entziehen, auf Anweisung von Palast-Vertretern getroffen worden sei. Auf diese Weise sollten seine Frau und er in Schach gehalten werden, obwohl dadurch ihre Sicherheit gefährdet werde. Das werde er den Verantwortlichen wahrscheinlich nie verzeihen können. Im zuständigen Gremium seien zwei Palast-Offizielle vertreten gewesen, die seinen Sicherheitsstatus im Königreich blockiert hätten.
Doch König Charles könnte die Sache lösen, indem er die Entscheidung Experten überlasse, ergänzte Harry. Zudem rief er Premierminister Keir Starmer und Innenministerin Yvette Cooper auf, das Prozedere überprüfen zu lassen. "Ob ihr nun die Regierung seid, ob ihr der königliche Haushalt seid, ob Sie mein Vater sind, meine Familie – ungeachtet all unserer Differenzen – wollt ihr denn nicht unsere Sicherheit gewährleisten?"
Er liebe sein Land und würde seinen kleinen Kindern gerne seine Heimat zeigen. Doch kehre er aktuell nur für Beerdigungen und Gerichtsverhandlungen nach Großbritannien zurück. Das Urteil vom Freitag mache es ihm unmöglich, seine Familie sicher ins Königreich zurückzubringen, erklärte Harry.