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Profi-Läufer muss in Wien für Training einbrechen

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures

Armseelige österreichische Sportinfrastruktur. Weil ihm in Wien kein Platz für die WM-Vorbereitung geboten werden konnte, machte Olympiateilnehmer Andreas Vojta die Not erfinderisch. Der Mittelstreckenläufer verschaffte sich für eine Trainingseinheit unerlaubt Zutritt auf einem Sportplatz in Stadlau.

Österreich wird zur Leichtathletik-WM in Moskau (10. bis 18. August) nur zwei Athleten entsenden, da der Rest verletzt (wie Aushängeschild Beate Schrott) oder weit weg von einer WM-Form ist. Vojta und Diskuswerfer Gerhard Mayer werden Rot-Weiß-Rot vertreten.

Keine Antwort

Der 1500-Meter-Läufer wollte sein Abschlusstraining vor dem Abflug nach Moskau auf der Laufbahn im Ernst-Happel-Stadion abhalten. Doch auf eine Antwort oder Erlaubnis der zuständigen Abteilung wartet der Olympiateilnehmer von London bis jetzt.

Vojta entschloss sich daraufhin kurzerhand sein Training an einen anderen Ort zu verlegen, auch wenn er dafür Hausfriedensbruch begehen muss. Der Niederösterreicher kletterte mit seinen Trainingspartnern über den Zaun der Sportanlage in Stadlau und absolvierte dort sein Training. "Die Form stimmt aber offensichtlich und die Polizei kam auch nicht", berichtete Vojta.

Kritik an Infrastruktur

Schon zuvor übte Vojta schon des öfteren Kritik an der sportlichen Infrastruktur in Österreich. Zum im Bau befindlichen Wiener Leichtathletik-Zentrum am Cricketer-Platz meinte er kürzlich im "Standard": "Wenn es nur sechs und nicht acht Bahnen zum Laufen gibt und dort keine Meisterschaften stattfinden können, ist es schon die Frage, ob man das ein Leichtathletik-Zentrum nennen und sich eine Zwei-Millionen-Stadt damit rühmen kann."