Sport

"Propaganda" – Shaqiri belächelt UCK-Jacke im Interview

Bei einem Interview bekam der Schweizer Nationalspieler Xherdan Shaqiri von einem Unbekannten eine Jacke übergezogen – mit dem Logo der "UCK".

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Xherdan Shaqiri belächelte die "UCK"-Jacke, bevor er sie abnahm. 
Xherdan Shaqiri belächelte die "UCK"-Jacke, bevor er sie abnahm. 
Screenshot Video

Nach dem WM-Qualifikationsspiel der Schweiz gegen Nordirland wurde der Xherdan Shaqiri zum Interview gebeten. Während seines Statements wurde ihm von einem Unbekannten eine Jacke übergezogen.

Auf der rechten Seite der grüngräulichen Jacke ist ganz deutlich das Emblem mit dem Doppeladler auf rotem Grund und den Buchstaben "UCK" zu sehen – das Logo der "Befreiungsarmee des Kosovo".

Ein Skandal, der eine Lawine an Reaktionen losgetreten hat. Allerdings geht es hierbei nicht nur um die Jacke an sich, sondern um die Reaktion Shaqiris. Als er das Emblem auf der Jacke erkannte, lächelte er zunächst und legte sie dann ab. Unverständnis und Wut darüber herrscht insbesondere in Serbien. 

Sanktionen gegen Shaqiri

Jovan Šurbatović, der Generalsekretär des serbischen Fußballverbandes, hat sich zum Vorfall geäußert. In einer Mitteilung wird er wie folgt zitiert: "Wir bereiten derzeit einen Protestbrief vor, den wir im Laufe des Tages an die Fifa senden werden. Wir fordern eine sofortige Reaktion und strengste Sanktionen gegen Shaqiri wegen der Förderung der kriminellen Terrororganisation UCK vor den Medien."

➤ Aus Sicht der Serben ist die "Befreiungsarmee des Kosovo" eine kriminelle Organisation, für die Kosovo-Albaner dagegen gilt sie hingegen als "Befreier". 

Bereits 2018 sorgte Xherdan Shaqiri mit seinem Mitspieler Granit Xhaka für Furore. Bei der WM in Russland sorgten die beiden Männer mit ihrem Doppeladler-Jubel im Spiel gegen Serbien für Wirbel. Dies wertete die Fifa als "unsportliches Verhalten". Für die Schweizer Nationalspieler gab es in weiterer Folge Geldstrafen und jeweils eine Warnung.

"Vorbildlich" reagiert

Am Sonntag hat der Schweizerische Fußballverband (SFV) Stellung zu dem aktuellen Vorfall genommen. "Es ist inakzeptabel, dass Personen Fußballstadien, und in diesem Fall das Interview eines Spielers nach einem Spiel, für politische Propaganda missbrauchen wollen", schreibt der SFV. Shaqiri selbst habe hingegen "vorbildlich" reagiert, heißt es. 

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