Politik

Strache-Auftritt mit "Bumsti Ciao"-Song gesprengt

Bei einem Termin von Heinz-Christian Strache vor der Wien-Wahl störten Anrainer mit einem Protestsong. Der Parteichef blieb demonstrativ gelassen.

Clemens Pilz
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Die Maske hatte Strache zu Hause vergessen, ein Anhänger gab ihm eine ungebrauchte. Am Bezirksamt Landstraße reichte Heinz-Christian Strache die ersten Unterstützungserklärungen seiner Partei ein. 
Die Maske hatte Strache zu Hause vergessen, ein Anhänger gab ihm eine ungebrauchte. Am Bezirksamt Landstraße reichte Heinz-Christian Strache die ersten Unterstützungserklärungen seiner Partei ein. 
Heute.at/Pilz

2.950 Unterstützungserklärungen braucht Heinz-Christian Strache, um mit seiner Liste am 11. Oktober bei der Wien-Wahl auf Bezirks- und Landesebene anzutreten. Die ersten 50 Unterschriften übergab der Ex-FPÖ-Chef am Freitag am Magistrat in seinem Heimatbezirk Landstraße. 

Etwa drei Dutzend Unterstützer hatten sich versammelt, um Strache zu empfangen und mit ihm vor dem Bezirksamt für Fotos zu posieren. Nicht jeder war dort über den Auftritt des ehemaligen Freiheitlichen erfreut: Während er Interviews gab, sorgte ein Anrainer für ungebetene musikalische Untermalung. Mit voller Lautstärke dröhnte der Protestsong "Bumsti Ciao" aus einem gegenüberliegenden Fenster (Video unten). Einzelne Strache-Anhänger reagierten mit Beschimpfungen, der Wien-Wahlkämpfer selbst nahm's mit Humor. "Ich mag die Musik", kommentierte er gegenüber "Heute".

Strache reichte am Bezirksamt nicht nur die ersten Unterstützungserklärungen ein, er unterzeichnete auch das Volksbegehren "FÜR IMPF-FREIHEIT". Er wolle nicht die Sinnhaftigkeit von Impfungen in Frage stellen, schließlich sei er selbst geimpft, kommentierte er. Man müsse Überlegungen zu einer Impf-Pflicht aber im Keim ersticken und totalitären Tendenzen vorbeugen, weshalb er das Volksbegehren unterstütze. Eine Gefahr, durch die Initiative die Verbreitung von Verschwörungstheorien zu fördern, sehe er nicht:

Zehn Prozent oder mehr als Ziel

Als Ziel für die Wien-Wahl haben sich Strache und seine Mitstreiter ein zweistelliges Ergebnis auf die Fahne geschrieben. "Das wäre ein politisches Erdbeben in Österreich", so der Ex-Vizekanzler zu "Heute". Umfragen zufolge hat das "Team HC Strache" gute Chancen auf den Einzug in den Wiener Gemeinderat. Zehn Prozent oder mehr dürften nach derzeitigem Stand aber schwer zu erreichen sein.