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Rache für Stadion? LASK verklagt Wirt wegen Logo

Der LASK hat einen bekannten Linzer Wirt erfolgreich wegen der Nutzung des Vereinslogos verklagt. Dieser wittert eine Rache-Aktion des Klubs.

Heute Redaktion
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Marvin Potzmann (LASK) vergräbt sein Gesicht in den Händen.
Marvin Potzmann (LASK) vergräbt sein Gesicht in den Händen.
Bild: GEPA-pictures.com

Schräger Rechtsstreit in Linz. Beim lokalen, aber derzeit nach Pasching ausgelagerten Klub LASK läuft sportlich alles nach Wunsch. Mehr noch: Nur sieben Jahre nach der Insolvenz und dem Zwangsabstieg in die Regionalliga sind die Oberösterreicher amtierender Vizemeister, vertreten das Land in der Europa-League-Gruppenphase und sind Serienmeister Red Bull Salzburg in der Bundesliga auf den Fersen. Nach der Hälfte des Grunddurchgangs beträgt der Rückstand drei Punkte.

LASK klagt Wirt

Ein Linzer Wirt versteht daher die Welt nicht mehr, warum ihn der Klub wegen der Verwendung des Vereinslogos verklagte – mit Erfolg. Obwohl Günter Hager, Eigentümer des bekannten Lokals "JOSEF" auf der Linzer Landstraße, die Lizenz zur Übertragung hat.

Weil er in der Ankündigung für das Public Viewing das LASK-Logo verwendete, klagte ihn der Klub auf 62.400 Euro, zahlte nach einer Einigung 21.000 wegen Urheberrechtsverletzung. Das berichtet das Online-Portal "linza.at", lässt in seinem Bericht auch den Wirt zu Wort kommen.

Das betreffende Spiel war das Champions-League-Qualimatch LASK gegen Basel am 13. August.

Wirt sauer, vermutet Rache

Der Wirt ist verärgert: "In Wirklichkeit machen wir Werbung für den Klub und ermöglichen allen Fans, die kein Pay-TV haben und sich keinen Flug zu den Europacup-Auswärtsspielen leisten oder keine Eintrittskarte ergattern konnten, die Auftritte des LASK live zu sehen. Ich bin wirklich schockiert und wütend über das unnachgiebige Auftreten des Vereins. So macht man sich auf jeden Fall keine Freunde."

Warum also kam es überhaupt zur Klage. LASK-Anwalt Johannes Lehner wird zitiert: "Die eindeutige Rechtslage…erlaubt bei sorgfältiger Geschäftsführung keine andere Beurteilung."

In der Außendarstellung macht das keinen schlanken Fuß. Die 21.000 Euro wird der LASK auch nicht wirklich nötig haben – schließlich nahm der Klub allein mit dem Aufstieg gegen Basel Millionen ein. Und: Auch andere Lokale warben mit dem Logo für die Übertragung von Europacup-Spielen des LASK.

Die Frage nach dem Warum stellt sich auch Hager. Der Wirt wittert eine Racheaktion. Er hatte sich öffentlich gegen den Stadionbau neben den Pichlingersee ausgesprochen. Es war die ursprüngliche Wunschlösung des Vereins, die inzwischen vom Tisch ist. Das Linzer Stadion auf der Gugl wird stattdessen umgebaut.

Update: LASK reagiert

Auf Anfrage von "90minuten.at" reagierte der LASK am Dienstagnachmittag.

"Konkret geht es unserem Verein nicht um die Übertragung an sich, sondern vielmehr um die widerrechtliche Verwendung der gegenständlichen Bildmarke. Wir haben mit der beklagten Partei Gespräche geführt, dabei den Vorschlag einer außergerichtlichen Einigung unterbreitet. Unser Wunsch war es dabei, einen Vertrag mit einer Lizenzgebühr abzuschließen. Dies wurde vonseiten des Beklagten jedoch abgelehnt."

"Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang auch, dass bereits die Spiele gegen Lilleström und Besiktas in der Vorsaison, sowie auch die Spiele gegen Basel und Brügge in dieser Form beworben und übertragen wurden. Wir vertreten ganz klar den Standpunkt, dass, wer mit der Marke LASK Geld verdienen will, auch bereit sein muss, die dafür notwendigen Lizenzen zu bezahlen."