Zimmerkollege von Doper: "Ich hätte es nie geahnt"

Die Doping-Affäre weitet sich auf den Radsport aus. Stefan Denifl wurde festgenommen – und legte ein Geständnis ab. Georg Preidler bekam es mit der Angst zu tun, stellte sich selbst.

Beide waren Kunde bei jenem deutschen Mediziner, der in Erfurt (D) eine geheime "Blut-Tankstelle" betrieb.

Schockiert zeigt sich Matthias Brändle. Der 29-jährige Rad-Star, der 2014 einen Stundenweltrekord aufstellte, war einst Zimmerkollege der beiden Doping-Sünder.

In einem emotionalen Facebook-Posting übt er scharfe Kritik an seinen einstigen Kameraden.

"Wie konnte es nur soweit kommen? Ich hätte diese beiden Sportler wirklich vor anderen Leuten verteidigt, niemals hätte ich sowas geahnt oder gar erwartet. Es scheint, als wäre ich einfach zu naiv gewesen", schreibt Brändle.

Vor allem der finanzielle Aspekt ärgert den Sportler. "Ich als sauberer Sportler wurde von solchen Leuten betrogen, um Preisgelder gebracht, um gut dotierte Verträge gebracht und das Ansehen unseres schönen Sports wurde massivst beschädigt", schreibt er auf Facebook. "Ich hoffe nur, dass die anderen Blutbeutel auch identifiziert werden können. Und jeder, wirklich jeder der mit dem Thema Doping in Verbindung ist, zur Rechenschaft gezogen und hart bestraft wird."

Brändle selbst versichert jedenfalls mit Nachdruck, mit der Sache nichts zu tun zu haben. "Würde es ein Dokument geben, welches ich unterschreiben könnte, mit dem ich alles verlieren würde, was ich in elf Jahren als Profi verdient habe, wenn ich jemals vorsätzlich gedopt Rennen gefahren wäre,

ICH, Brändle Matthias, würde es sofort unterschreiben."

Das komplette Posting im Wortlaut:

(red)