31-Jähriger tot aufgefunden

Rätsel nach Leichenfund – jetzt laufen Mordermittlungen

Bereits Ende Mai wurde in St. Pölten die Leiche eines 31-Jährigen entdeckt. Sein Tod stellt die Ermittler vor ein Rätsel. Nun laufen Mordermittlungen.
Newsdesk Heute
26.10.2025, 12:56
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Ein Fall, der bereits als abgeschlossen galt, sorgt wieder für Aufsehen: Der 31-jährige Niederösterreicher Alexandru O. verschwand im Frühjahr 2024 spurlos – angeblich wollte er nur kurz Zigaretten holen. Wochen später wurde seine Leiche in einer kleinen Grube am Mühlbach in St. Pölten entdeckt. Jetzt ermittelt die Polizei erneut wegen Mordverdachts, wie die "Krone" am Sonntag berichtet.

Spaziergängerin entdeckte Leiche

Tage bevor der Tote gefunden wurde, hatten Anrainer über einen penetranten Geruch in der Umgebung geklagt, aber keine Quelle entdeckt. Erst am Nachmittag des 30. Mai bemerkte eine Spaziergängerin mit ihrem Hund aus einem Erdloch herausragende Männerbeine. Neben dem Fundort lagen Sneakers und Kopfhörer.

Einsatzkräfte bargen den stark verwesten Körper – bekleidet nur mit Socken, Shorts und einem T-Shirt. Papiere und Handy waren bei ihm, seine Identität stand schnell fest: Alexandru O., Restaurantfachmann aus Niederösterreich.

Die Lage des Leichnams gab sofort Rätsel auf: Ein Unfall erschien ebenso unwahrscheinlich wie ein absichtlicher Sprung in das enge Erdloch.

Spuren stellen Ermittler vor Rätsel

Die Obduktion brachte neue Fragen auf. In Alexandrus Körper fanden sich Rückstände verbotener Substanzen, "in solch einer Menge, dass sie ihn in einen lebensbedrohenden Zustand versetzt haben könnten". Laut Gutachten dürfte er aber "wahrscheinlich ertrunken" sein – "in dem Bodenwasser der Mulde".

Dazu kam eine auffällige Einstichstelle an der Hand. Drei Bekannte gerieten vorübergehend in Verdacht, doch konkrete Beweise gab es nicht. Ende 2024 wurden die Ermittlungen eingestellt.

Mutter fordert Aufklärung

Nach einem Antrag des Wiener Anwalts Wolfgang Gappmayer wird nun wieder ermittelt. Alexandrus Mutter wird vom Opferschutzverein "Weisser Ring" unterstützt. Sie sagt: "Ich darf endlich öffentlich sprechen."

Sie beschreibt ihren Sohn als liebevolles, aufgeschlossenes Kind: "Unser Bub wurde hier geboren", erzählt die 54-Jährige im Gespräch mit der "Krone". "Wir arbeiteten immer fleißig." Alexandru sei "ein total unkompliziertes Kind gewesen, er lernte brav in der Schule, spielte in seiner Freizeit gerne Fußball oder unternahm mit seinen Freunden Radtouren."

Doch in seiner Lehrzeit begann die Tragödie: "Eines Tages fand ich in seinem Rucksack Marihuana", erinnert sie sich. "Ich versuchte alles, um meinen Sohn davon wegzubringen." Nach einer Entziehung und verschiedenen Therapien schien er sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. "Ich dachte, es geht bergauf mit ihm."

Dann plötzlich der Schock: Alexandru war verschwunden. Wenig später stand die Polizei vor ihrer Tür. "Das war der Moment, in dem es mir den Boden unter den Füßen wegzog."

Hinweise auf dem Handy

Die Mutter glaubt bis heute nicht an einen Unfall. Nachdem sie das als "völlig kaputt" bezeichnete Handy ihres Sohnes wieder aktivieren ließ, entdeckte sie darauf merkwürdige Dateien: "Ich glaube, diese Aufnahmen sind entstanden, als mein Sohn schon tot war und er zu dem Loch am Wasser getragen wurde."

Auch über seine Konten wurde nach seinem Tod weiter eingekauft – "um zu kleine Beträge, als dass die Vorgänge von den Behörden überprüft wurden."

Die Mutter kämpft weiter um Wahrheit und Gerechtigkeit: "Nein, der Fall meines Buben darf nicht als abgeschlossen gelten", sagt sie. "Weil es doch so viele Rätsel dazu gibt." Und: "Ich kann nicht abschließen, bis ich weiß, warum Alexandru wirklich gestorben ist..."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 26.10.2025, 13:05, 26.10.2025, 12:56
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