Krimi in Kirchenhaus

Rätsel um Kellerleiche – Polizei darf nicht zum Tatort

Ein Toter mit Stichwunde, ein Keller voller Rauch – doch niemand darf hinein. Die Ermittlungen stecken fest, der Fall bleibt rätselhaft.
Christoph Weichsler
02.05.2025, 11:27

Ein Feuer mitten in der Wiener Innenstadt, ein toter Mann mit Stichverletzung, Rauchgas in der Lunge – doch der Tatort ist noch immer versperrt, alles bleibt weiterhin mysteriös. Seit dem 29. April liegt der Fundort in der Spiegelgasse – wenige Meter entfernt vom Stephansdom, in einem Haus, das der Erzdiözese Wien gehört – im Dunkeln: Aus Sicherheitsgründen konnten die Ermittler das Untergeschoß bislang nicht betreten.

Der Zugang bleibt gesperrt, eine Freigabe durch die Berufsfeuerwehr steht noch aus. Damit verzögert sich nicht nur die Tatortarbeit, sondern auch die Spurensicherung – ein extrem ungewöhnlicher Umstand bei einem möglichen Gewaltverbrechen.

Keine Spuren, keine Antworten – Ermittlungen blockiert

Wie es zu dem Brand kam, ist weiterhin unklar. Ob es sich um einen Unfall handelt oder jemand gezielt Feuer legte, um Spuren zu verwischen, bleibt offen. Auch der genaue Ablauf des Geschehens kann ohne Untersuchung des Tatorts nicht rekonstruiert werden.

"Der Keller konnte aus Sicherheitsgründen bisher nicht betreten werden", bestätigt Polizeisprecherin Anna Gutt gegenüber "Heute". Erst in den kommenden Tagen könnte eine Freigabe erfolgen. Solange bleiben die Ermittlungen im Stillstand.

Rauchgas tötet – Stichwunde nicht ursächlich

Ein erstes Obduktionsergebnis zeigte bereits: Der 28-jährige ukrainische Staatsbürger starb an einer Rauchgasvergiftung. Die sichtbare Stichwunde im Bauch sei laut Polizei "leicht" gewesen und nicht todesursächlich. Was das für den Ablauf der Tat bedeutet, ist derzeit Spekulation.

Ob der Mann verletzt in den Rauch geriet, sich selbst im Keller aufhielt oder dorthin gebracht wurde – nichts ist bisher gesichert. Ohne Tatortaufnahme bleibt alles offen. Die Polizei schließt weiterhin kein Szenario aus.

Opfer war gemeldet – Bezug zum Gebäude unklar

Der Verstorbene war laut Polizei mit Verwandten in Wien gemeldet und lebte in einer Wohnung in der Stadt. Warum er sich in der Nacht auf den 29. April in dem öffentlich zugänglichen Keller unter einem Modegeschäft aufhielt, ist Teil der laufenden Ermittlungen.

Das Gebäude in der Spiegelgasse wird auch von Obdachlosen gelegentlich aufgesucht. Ob das Opfer sich dort regelmäßig aufhielt oder in Verbindung zu weiteren Personen steht, wird derzeit geprüft.

{title && {title} } CW, {title && {title} } Akt. 02.05.2025, 12:30, 02.05.2025, 11:27
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