Kein Handynetz, keine Kartenzahlung, Öffi-Stillstand, alles offline – ein riesiger Stromausfall legte Montag (28.4.) Teile von Spanien, Frankreich und Portugal lahm. Die Lichter gingen aus, die Ursache dafür liegt derzeit noch im Dunkeln. Die Folgen sind aber auch einen Tag später noch spürbar: Schulen sind geschlossen, Staus legen Städte lahm weil Öffis nicht fahren.
Das Wiener Stromnetz ist zwar gut gesichert, so Wiener-Netze-Sprecher Christian Call. Ganz ausschließen kann man einen großen Stromausfall aber auch bei uns nicht. "Unser Netz ist so gestaltet, dass wir nicht selbst der Auslöser von einem Blackout sind." Dennoch könnte ein großer Stromausfall "von außen nach Wien hereinrollen" – auf dieses Szenario bereitet man sich vor. Auch die Bewohner sollten das tun, rät der Verein für Konsumenteninformation (VKI).
Ein Blackout könnte Lieferketten unterbrechen, für Engpässe in Supermärkten sorgen. "Daher empfehlen wir, sich einen Vorrat an Lebensmitteln und Getränken anzulegen, mit dem man im Notfall mindestens sieben Tage auskommt", meint Nina Eichberger vom VKI. Gut geeignet sind laut der Expertin Konserven, eingelegtes Gemüse wie Essiggurkerl, Sauerkraut oder rote Rüben. Auch Haferflocken, Müsli, Knäckebrot und Zwieback sind lange haltbar. Als Zwischenmahlzeit eignen sich Nüsse, Samen, Kerne, Maroni, Müsliriegel, getrocknete Würste, Erdnussbutter und Fisch in Konserven. Auch stilles Wasser sollte man für den Ernstfall zuhause haben.
Die VKI-Expertin rät zu 2,5 Liter Wasser pro Person und Tag – und noch ein eigener Wasservorrat zum Kochen. "Wenn Haustiere vorhanden sind, wird natürlich auch für diese ein entsprechende Menge an Futter und Wasser empfohlen. Dosen- und Trockenfutter haben eine lange Haltbarkeit und können immer wieder aufgebraucht und ausgetauscht werden."
Gaskocher, Handkurbelradio, Powerbank, Solar-Ladegeräte, Erste-Hilfe-Set und Kerzen sollten zur Grundausstattung für den Notfall gehören. Feuerlöscher oder Löschdecke sollte man ebenfalls parat haben. Auch ein Griller kann praktisch sein, betrieben werden darf dieser aber nur im Freien – in geschlossenen Räumen droht eine CO-Vergiftung.
Die Wiener Netze analysieren nun das Blackout in Südeuropa, denn der Grund ist noch immer unklar – man will vorbereitet sein. Call beruhigt: "Ein solches Blackout ist extrem unwahrscheinlich bei uns. Jeder Ausfall kann von einer anderen Komponente ersetzt werden. Die meisten Stromausfälle passieren durch Unfälle mit Baum, Blitz oder Bagger."