Von Fäkalien-Becher getroffen

Wienerin in U6 mit Kot beworfen, Polizei ist machtlos

Für eine Musikerin wurde am Dienstagabend eine Fahrt in der U6 zum absoluten Alptraum. Die Konzertgeigerin wurde von einem Becher voll Kot getroffen.
Christian Tomsits
30.04.2025, 15:49

Eine Fahrt in der U6 entwickelte sich für eine Musikerin zum Alptraum: Nach einer Vorstellung in einem Theater stieg die Geigerin mit ihrem Instrument am Dienstag kurz nach 21.15 Uhr in der Station Gumpendorfer Straße in den U-Bahn-Zug und setzte sich.

"Knapp bevor die Türen schließen können, wurde ein Gegenstand in den Waggon geworfen und traf mich. Noch bevor ich realisieren konnte, was passiert ist, fuhr die U-Bahn auch schon los", schildert die 32-Jährige ihr absolutes Ekel-Erlebnis auf Instagram.

Sofort "erstreckte sich ein furchtbarer Gestank und ich realisierte, dass Stücke Kot im Becher waren und Urin". Der ekelerregende Inhalt war überall verteilt, "auf meinem Geigenkoffer, meiner neuen Handtasche, meiner Hose, sogar in den Haaren und auf der Wange", blieb der Musikerin die Luft weg, Tränen kullerten ihr von der Wange.

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"Nur einer der vielen Fahrgäste half", war sie schockiert. Doch das war noch nicht alles: Zwei verschiedenen Polizeistationen, auf denen sie anschließend Anzeige erstatten wollte, waren zu. Und am Notruf wurde der Geigerin gesagt, dass da "eigentlich nichts zu machen ist".

Polizei verfasste einen Bericht

Auf einer geöffneten Polizeistation in Ottakring, die die tapfere Frau mit ihrem Mann noch spätabends gemeinsam aufsuchte, wurde dann reagiert. "Nach langer Stille erklärte der Polizist uns, dass es kein Gesetz gibt, auf dessen Grundlage eine Anzeige möglich wäre", so die Betroffene. Dennoch wurde ein Bericht an die Staatsanwaltschaft verfasst – Ausgang ungewiss. Die Service-Hotline Wiener Linien teilte ihr hingegen mit, dass man ohne juristische Grundlage keine Videosichtungen veranlassen könne.

„Anscheinend ist es möglich, jemanden mit Fäkalien und Urin zu bewerfen, damit Ehre und Würde zu verletzen – und es bleibt völlig ohne Konsequenzen“
Betroffenewurde in U6 mit Kot beschmiert

Nach langer und gründlicher Dusche, Kleidungswechsel und viel Trost bleibt der Wienerin am Folgetag ein bitterer Beigeschmack: "Anscheinend ist es möglich, jemanden mit Fäkalien und Urin zu bewerfen, damit Ehre und Würde zu verletzen – und es bleibt völlig ohne Konsequenzen."

Wiener Linien prüfen

Die Wiener Linien erklärten auf "Heute"-Anfrage, dass man nur auf Gesuch der Polizei Videodaten sichten und weitergeben dürfe. Man versprach jedoch, den schockierenden Vorfall zu überprüfen. Ob die Staatsanwaltschaft Ermittlungen veranlasst und auf welcher Grundlage ist derzeit nicht abzusehen.

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