"Wir bedauern…"

Kot-Attacke in U6 – Täter wird wohl nicht belangt

Nach dem Ekel-Vorfall in der U-Bahn reagieren jetzt die Wiener Linien mit einem Statement. Dem Täter drohen wohl keine Konsequenzen.
Christian Tomsits
30.04.2025, 18:00

Das ekelerregende Erlebnis für eine Wienerin in der U6 bleibt vermutlich völlig ohne Konsequenzen. Immerhin wurde laut Polizei eine Niederschrift über die Kot-Attacke an die Staatsanwaltschaft übermittelt – ob daraus Nachforschungen resultieren, ist jedoch mehr als fraglich.

Denn rechtlich bewegt sich der Vorfall wohl eher im Privatanklagebereich der Ehrenbeleidigung, wo keine Ermittlungen gemacht werden. Aber ohne Identität des Täters ist nicht einmal eine Privatanklage möglich. Ohne Ermittlungen gibt es jedoch keine Videoauswertung und ohne Videoauswertung gibt es keine Chance auf die Ausforschung der Identität des Unbekannten.

Gesetzlich scheint es also zu wenig Handhabe gegen den unbekannten Täter zu geben, der einen mit Fäkalien gefüllten Becher in eine U-Bahn geworfen hatte und geflüchtet war. "Videoaufnahmen dürfen wir aus datenschutzrechtlichen Gründen nur nach Aufforderung der Polizei an diese weitergeben", erklärten auch die Wiener Linien zähneknirschend in einem Statement gegenüber "Heute".

Vom Ekel-Erlebnis der Musikerin in der U6 haben die Öffis erst am Mittwoch erfahren – die Betroffene habe erst da eine Meldung bei der Servicestelle der Wiener Linien eingebracht.

„Wir bedauern diesen Vorfall sehr“
Wiener Linienzur Kot-Attacke

"Die Wiener Linien bedauern dieses Ereignis sehr", heißt es. Das Öffi-Unternehmen rät daher bei solchen Fällen dringend: "Wir appellieren an unsere Fahrgäste, bei einem Vorfall sofort die Notsprechanlage in den Fahrzeugen oder Stationen zu betätigen. Denn im Zweifelsfall ist es ein Notfall!" Nur so könne die Leitstelle informiert werden und umgehend erforderliche Schritte gesetzt werden.

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Der Zug wurde übrigens mittlerweile gereinigt – ein schwacher Trost für das 32-jährige Wurfopfer, das mit voller Wucht getroffen wurde. Die Musikerin ist weiterhin schockiert und muss nun auch verkraften, dass der Täter wohl nie gefunden und zur Rechenschaft gezogen wird.

{title && {title} } ct, {title && {title} } Akt. 30.04.2025, 18:43, 30.04.2025, 18:00
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