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Raich: Nur ein "Platzfahrer"!

Heute Redaktion
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Der Auftrag ist klar: Nach der Herren-Pleite bei Olympia soll zumindest die große Kristallkugel nach Österreich. Der Druck lastet - wie jedes Jahr - auf Benni Raich (32). Nur: Der Pitztaler hat sich vom Seriensieger zum Platzfahrer zurückentwickelt. Rivale Carlo Janka (Sz) riskiert mehr - wie der Blick in die Heute-Datenbank beweist.

Als Benni Raich zum letzten und einzigen Mal die große Kristallkugel in die Luft stemmte (in der Saison 2005/2006) feierte er sieben Siege. Im heurigen Skijahr stand er ein einziges Mal ganz oben - bei der Super-Kombi in Val dIsere (Fr) vor 88 Tagen.

Ich mache zu viele Fehler, sagt der dreifache Weltmeister selbst. Darum fehlt immer ein bissl etwas für ganz nach vorne.

Die Heute-Infografik spricht eine deutliche Sprache: Benni Raich hat stark abgebaut - Spitzenplatzierungen sind die Ausnahme. Zwölf Podestplätze 2005/2006 stehen 2009/2010 fünf gegenüber.

Dennoch: Der Tiroler hat im finalen Poker um den Gesamtweltcup gute Karten. 46 Punkte liegt Benni nach 30 von 34 Rennen vor seinem großen Konkurrenten Carlo Janka. Der Grund: Der Schweizer riskiert mehr. Er gewinnt deshalb auch öfter (vier Mal), steht öfter am Podest (acht Mal), scheidet aber auch sechs Mal so oft aus wie Raich.

Vor dem Weltcup-Finale in Garmisch (D, Mi bis So) weiß Benni, dass vierte Plätze zu wenig sein könnten. Mir ist klar, dass es ganz eng wird. An seine schmerzhafteste Pleite, als er in der Vorsaison um zwei Punkte von Aksel Lund Svindal (Nor) abgefangen wurde, denkt Raich nicht mehr. Das ist abgehakt. Ich werde attackieren. Die Kugel habe ich nicht im Hinterkopf.

Martin Huber