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Bickel: "Ich hatte ein Angebot von der Austria"

Heute Redaktion
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Derby-Time! Rapid spitzt auf den ersten Heimsieg über die Austria im Allianz Stadion. "Heute" bat Sportdirektor Fredy Bickel vorab zum Interview.

Am Sonntag kreuzen Rapid und die Austria zum 327. Mal die Klingen, zum fünften Mal im Allianz Stadion. Genau dort haben die Hütteldorfer noch kein Duell gegen den Erzrivalen gewonnen.

"Heute": Herr Bickel, wie hat Rapid die Länderspielpause genutzt?

Fredy Bickel: "Wir haben einige Dinge analysiert, die zuletzt nicht so optimal waren. Wir sind dabei, den medizinischen Bereich zu verbessern, auch die Trainingssteuerung war ein Thema. Zudem haben wir die Transferperiode besprochen. Wir sind mit den Einkäufen glücklich, aber wir sind ein hohes Risiko eingegangen, weil einige Spieler keine Praxis hatten. Es ist zu überlegen, ob wir in Zukunft auch so ein Wagnis eingehen wollen. Diesmal ist es gut gegangen – wir sind in die Gruppenphase der Europa League eingezogen."

Dafür läuft es in der Meisterschaft nicht optimal.

"Wir haben viel rotiert, weil wir unbedingt in die Gruppenphase wollten. Jetzt gilt der Fokus aber der Liga. Wir dürfen nicht mehr an Boden verlieren, müssen näher an die Spitze kommen. Es warten zehn entscheidende Tage mit den Spielen gegen die Austria und Salzburg."

Sie sprechen die Austria an – ihren "Beinahe-Arbeitgeber", wie uns zu Ohren gekommen ist.

"Stimmt, ich hatte ein Angebot. Das war zwei Jahre, bevor ich zu Rapid gekommen bin. Die letzte Besprechung fand in Bratislava statt. Ich war damals bei den Young Boys, wir haben in der Europa League gegen Slovan gespielt. Ich habe abgesagt – es war nicht die richtige Zeit für mich."

Bei Rapid haben Sie das erste Angebot ebenfalls abgelehnt.



"Das war vor etwa drei Jahren. Wir haben damals wirklich gute Gespräche geführt, aber der Zeitpunkt hat einfach nicht gepasst. Ich blieb scheinbar in guter Erinnerung, denn am Tag, nachdem Mike Büskens und Andreas Müller beurlaubt wurden, hat mein Telefon geläutet."

Ihr Rapid-Vertrag läuft am Saisonende aus. Wie geht es weiter?

"Es gab bereits lockere Gespräche mit der Klub-Führung. Es wurde signalisiert, dass eine weitere Zusammenarbeit denkbar ist. Ich sehe das auch so."

Vor der Länderspiel-Pause äußerten einige Rapid-Fans ihren Unmut gegenüber Trainer Goran Djuricin. Wurden die Proteste aufgearbeitet?

"Aufgearbeitet ist ein großes Wort. Wir sind im Endeffekt nur Passagier bei diesem Thema. Intern ist für uns klar: Es gibt das Thema Trainerwechsel nicht. Das haben wir einstimmig – vom Präsidenten abwärts – so festgelegt. Es wird ohne Diskussion mit Gogo weitergehen. Was auf der Tribüne passiert, können wir nicht beeinflussen, auch wenn es immer wieder Gespräche mit Fanvertretern gibt."