Die radikalen Slovan-Anhänger haben eine lange Fan-Freundschaft mit rechten Teilen der Austria-Szene. Rapid droht nicht nur auf dem Rasen ein heißer Tanz.
Rapid Wien bekommt es in der dritten Runde der Europa-League-Qualifikation mit Slovan Bratislava zu tun. Was nach einem friedlichen Nachbarschaftsduell klingt, könnte zu einer ganz heißen Angelegenheit werden. Denn die beiden Fan-Lager können sich so überhaupt nicht ausstehen.
Wir erinnern uns zurück ins Jahr 2007. Rapid besiegte Slovan im alten Hanappi-Stadion - damals gab es noch den UEFA UI-Cup - locker mit 3:1. Steffen Hofmann im Doppelpack und Mario Bazina ließen die Rapid-Fans jubeln, doch vom Spiel an sich sprachen danach nur noch wenige. Vor und während der Partie kam es zu wüsten Ausschreitungen.
"Hooligans brannten alles nieder"
Rapid-Fan Phillip P. erinnert sich im Gespräch mit "Heute": "Ich habe damals als Ticket-Verkäufer vor dem Gästeblock gearbeitet. Auf einmal kam ein Trupp Hooligans um die Ecke und brannte vor dem Stadion alles nieder. Die Polizei musste mit Spezialeinheiten dagegen halten. Mir hat ein Beamter gesagt: 'Pack deine Sachen zusammen und lauf!' Das war echt unschön!"
Auch auf der Osttribüne randalierten die Slovan-Fans. Sie brannten Sessel ab, die Feuerwehr sogar anrücken. Warum haben es die Bratislava-Hooligans auf Rapid abgesehen?
Fan-Freundschaft mit rechter Austria-Szene
Die einschlägig bekannten Slovan-Anhänger unterhalten bereits seit langer Zeit eine enge Fan-Freundschaft mit den rechten Teilen der Austria-Fanszene. Besonders brisant: Die von den Veilchen verbannte Unsterblich-Gruppierung wird immer wieder im Slovan-Block gesichtet.
Auf Rapid wartet also nicht nur auf dem Rasen ein heißer Tanz. Es wird am Bahnhof und auf großen Parkplätzen mit "Empfangskommandos" gerechnet. Wer also nach Bratislava fährt, sollte die Farbe Grün vermeiden, auch österreichische Auto-Kennzeichen sollen ein rotes Tuch für die Slovan-Schlägertrupps sein.
Es bliebt zu hoffen, dass trotzdem alles friedlich bleibt.
(Heute Sport)