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Rapid-Fans drohen mit weiteren Protesten

Heute Redaktion
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Rapid hat im zehnten Anlauf im Jahr 2013 endlich den ersten Sieg im Fußball-Frühjahr gefeiert. Der mühevolle 2:0-Heimerfolg gegen Wiener Neustadt am Samstag war allerdings nur ein kleiner Schritt aus der Krise. Vor allem die verärgerten Fans erwarten sich mehr. Am Dienstag geht es bereits im ÖFB-Cup weiter.

Rapid hat am Samstag war allerdings nur ein kleiner Schritt aus der Krise. Vor allem die verärgerten Fans erwarten sich mehr. Am Dienstag geht es bereits im ÖFB-Cup weiter.

Den rund 2.500 Fans, die nach einem Protestmarsch lautstark vor dem und nach der Pause im Stadion ihren Unmut über den Vorstand und vor allem auch Sportdirektor Helmut Schulte kundgetan hatten, schien der Sieg nicht ins Konzept gepasst zu haben. Viele von ihnen jubelten bei den Toren ihrer Mannschaft nicht, .

Die nächsten Bewährungsproben der Hütteldorfer stehen mit dem gegen Pasching (Tabellenführer der Regionalliga Mitte) sowie dem prestigeträchtigen Wiener Derby gegen Tabellenführer Austria (Sonntag in Favoriten) unmittelbar bevor. Sollte es in diesen Partien für die Truppe von Chefcoach Peter Schöttel wieder schlechter laufen, wird sich an der explosiven Stimmung rund um den Verein wenig ändern.

"Ich bin sehr betroffen"

"Ich bin sehr betroffen", sagte Rapid-Manager Werner Kuhn im Hinblick auf die Fanproteste, die auch gegen ihn gerichtet waren. Deutlich sein Fett bekam auch Neo-Sportdirektor Schulte ab, der erst mit Jahresbeginn seine Tätigkeit in Wien aufgenommen hatte. "Ich habe mich auf das Spiel konzentriert, die (Schulte raus)-Rufe habe ich nicht gehört", gab der Deutsche zu Protokoll.

Schulte war sehr froh, zum ersten Mal in seiner jungen Ära über einen Sieg jubeln zu dürfen. "Wenn man nach neun sieglosen Spielen gewinnt, sollten sich alle freuen", sagte Rapids Sportdirektor. Dass dem nicht so war, war im Stadion zu merken. Schulte sieht in den Fans einen wichtigen Faktor für die Rückkehr auf die Erfolgsschiene. "Ich wünsche mir Unterstützung für die Mannschaft, dann kann sie auch leichter Fußball spielen", betonte der 55-Jährige.

"Sieg für die, die sich darüber freuen können"

Vorerst aufatmen konnte der in die Kritik geratene Schöttel. "Ich bin erleichtert, dass wir uns nicht nach zehn sieglosen Spielen befragen lassen müssen. Der Sieg tut dem Trainer und der Mannschaft sehr gut", sagte Rapids Coach. An Fanproteste hat er sich mittlerweile gewöhnt, kann dem Nicht-Jubel aber genauso wenig abgewinnen. "Proteste gibt es seitdem ich Trainer bei Rapid bin, jetzt gerade sind sie sehr massiv. Umso schöner ist der Sieg, für die, die sich darüber freuen können".

Seine Truppe schien aufgrund der fehlenden Erfolgserlebnisse und des Fanprotests stark verunsichert, blieb vor der Pause einmal mehr vieles schuldig. "In den letzten Besprechungen haben wir immer auch darüber geredet, was die Mannschaft im Stadion erwartet. Mir ist es anscheinend nicht gut gelungen, sie darauf einzustellen", gab sich Schöttel auch selbstkritisch.

"Haben beigetragen, dass Stimmung negativ ist"

Nach der Pause und dem Einzug der "Protest-Fans" ins Stadion präsentierten sich die Hütteldorfer deutlich besser, gestärkt durch die schnellen Tore von Markus Katzer und Deni Alar. "Jetzt ist die Last einmal weg, die sieglose Serie ist wie ein Rucksack an uns gehängt", war Schöttel erleichtert.

Auch den Kickern war die Erleichterung anzumerken. "Es ist ein super Gefühl", sagte Michael Schimpelsberger nach dem ersten Rapid-Sieg seit 9. Dezember 2012. Den Ärger der Anhänger konnte er verstehen. "Das haben wir uns selbst zuzuschreiben", war sich der Außenverteidiger bewusst. Und Alar ergänzte: "Wir haben dazu beigetragen, dass die Stimmung negativ ist."

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