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Rapid-Fans: Innenminister Kickl reif für den Rücktri...

Ein Mail aus dem Innenministerium kommt einem Angriff auf die Pressefreiheit gleich. Mit einer Portion Selbstironie kritisieren das die Rapid-Fans.

Heute Redaktion
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Die Aufregung ist groß. Ein Mail aus dem Innenministerium warnt die Presseabteilungen der Landespolizeidirektionen ausdrücklich vor kritischen Zeitungen. Anderen, unkritischeren Medien sollen gewisse Zuckerl angeboten werden.

Das kommt einem Angriff auf die Pressefreiheit gleich. Inzwischen musste sogar Kanzler Sebastian Kurz eingreifen. Er peift Kickl zurück.

Der Leak aus dem Innenministerium lässt auch Rapid Wien nicht kalt. Teile der Fanszene sind sehr Kickl-kritisch eingestellt. Mehrfach wurden bei Heimspielen Anti-Kickl-Banner im Block West zur Schau gestellt. Der Ärger bezieht sich hauptsächlich auf Kickls Offensive gegen Pyrotechnik.

Rapid-Fans: "Kickl rücktrittsreif"

Auszug aus dem Mail zum Punkt "Kritische Medien":

"Leider wird wie eh und je seitens gewisser Medien (z.B.: Standard, Falter), sowie neuerdings auch seitens des Kuriers, eine sehr einseitige und negative Berichterstattung über das BMI bzw. die Polizei betrieben. Mittlerweile zählen keine Fakten und Erklärungen mehr, bzw. werden diese einfach ignoriert, da der jeweilige Artikel jedenfalls negativ wird, wie zahlreiche Artikel in jüngster Vergangenheit zeigen. Ich darf daher bitten, bei Anfragen besonders in Bedacht zu nehmen und die Auswirkungen mitzubedenken. Anfragen betreffend Ausbildung und andere Themen, die nicht nur euch betreffen können – hier werden wir auch gerne gegeneinander ausgespielt und die Anfrage mehrfach geschickt – bitte CC an mich zu schicken, sodass eine einheitliche Antwort erfolgen kann und wir uns nicht gegenseitig konterkarieren. Ansonsten erlaube ich mit vorzuschlagen, die Kommunikation mit diesen Medien auf das nötigste (rechtlich vorgesehene) Maß zu beschränken und ihnen nicht noch Zuckerl, wie beispielsweise Exklusivbegleitungen zu ermöglichen, es sei denn, ihr seht darin einen echten Mehrwert bzw. die Möglichkeit einer neutralen oder gar positiven Berichterstattung."

Die "Rechtshilfe Rapid" wollte den neuesten Skandal um das Innenministerium daher nicht unkommentiert lassen. Auf Twitter nahm die "Solidargemeinschaft von und für Rapid-Fans" Stellung und sparte dabei nicht mit Selbstironie.

"Wenn der Innenminister Österreichs einen eigenwilligeren Zugang zu Medien hat als die Hütteldorfer Fanszene, dann ist dieser definitiv rücktrittsreif." - dafür gab's in den Social Media sogar Applaus von Anhängern der rivalisierenden Austria.

Indes forderte auch Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger den Rücktritt Kickls.

Kickls Sprecher verteidigte noch am Abend das Schreiben - es handle sich um eine "Anregung, keine Weisung". Der Ressortsprecher im Innenministerium, Christoph Pölzl, habe es von sich aus und nicht im Auftrag von Minister Kickl verfasst. In dem internen Schreiben wird zudem ausdrücklich empfohlen, künftig die Nationalität und den Aufenthaltsstatus von ausländischen Verdächtigen in Aussendungen explizit zu nennen. Auch Sexualdelikte sollen verstärkt erwähnt werden - dies werde derzeit von den Polizeistellen nicht einheitlich gehandhabt, heißt es in der Begründung.

(SeK)



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