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Rapid: "Müssen uns als Deppen bezeichnen lassen!"

Heute Redaktion
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Die Krise ist schon lange nicht mehr zu leugnen. Rapid liegt am Boden. Acht Spiele ohne Sieg, die schwächste Frühjahrsmannschaft der Fußball-Bundesliga. Die 2:3-Niederlage am Samstag in Ried hat die große Verunsicherung offenbart, die derzeit im Lager des Rekordmeisters herrscht. Sollten die Wiener nicht rasch wieder in die Bahn finden, droht sogar für den sicher geglaubten Europacup-Startplatz Gefahr.

Die Krise ist schon lange nicht mehr zu leugnen. Rapid liegt am Boden. Acht Spiele ohne Sieg, die schwächste Frühjahrsmannschaft der Fußball-Bundesliga. Die hat die große Verunsicherung offenbart, die derzeit im Lager des Rekordmeisters herrscht. Sollten die Wiener nicht rasch wieder in die Bahn finden, droht sogar für den sicher geglaubten Europacup-Startplatz Gefahr.

Eine Trainerdiskussion will man dennoch gar nicht erst aufkommen lassen. Der Vertrag mit Peter Schöttel war erst in der Winterpause bis 2015 verlängert worden. Seither gab es nicht einen Sieg, sondern nur vier magere Punkte in sieben Spielen.

"Jetzt wird es unruhig und windig"

"Klar, dass es jetzt unruhig und windig wird. Aber wir von der sportlichen Leitung sind dafür da, in solchen Situationen die Ruhe zu bewahren", betonte Sportdirektor Helmut Schulte. "Wir werden den Weg weitergehen und die richtigen Entscheidungen treffen. Wir sind jetzt die, die sich als Deppen bezeichnen lassen müssen. Wenn man sieben Spiele keinen Dreier holt, Ansprüche hat und diese auch erfüllen will, dann muss man sich auch kritisieren lassen."

"Werden nicht Tabula rasa machen"

Die zum Teil kapitalen Abwehrfehler sind auch dem Deutschen, der weiter auf seinen ersten vollen Erfolg bei Rapid wartet, nicht entgangen. "Wir werden jetzt aber nicht Tabula rasa machen, sondern wir machen uns Gedanken, wie wir besser auftreten können", erklärte Schulte. "Es ist eine Verunsicherung in der Mannschaft, die muss man herausbekommen. Da helfen am besten Siege."

Pflichtsiege gegen Abstiegskandidaten

Die nächsten Gelegenheiten sollten wahrgenommen werden - kommende Woche beim Schlusslicht in Innsbruck und danach zu Hause gegen Wr. Neustadt. Die Durststrecke hat ohnehin bereits eine historische Dimension. Acht Spiele in Serie war Rapid zuletzt im Herbst 2006 mit Trainer Peter Pacult und Sportdirektor Schöttel sieglos gewesen. Der Negativrekord in der Bundesliga-Geschichte liegt bei neun Partien 1987/88. Damals waren die Wiener unter Otto Baric dennoch Meister geworden.

"Dürfen uns nicht auseinanderdividieren"

Dieser Zug ist längst abgefahren. Schöttel forderte sein Team auf, in der schwierigen Phase noch enger zusammenzurücken. "Wir dürfen uns jetzt nicht auseinanderdividieren lassen." Ohne die verletzten Schlüsselspieler Steffen Hofmann und Branko Boskovic fehlte in Ried die Kreativität. Noch viel augenscheinlicher ist aber die aktuelle Defensivschwäche. Zu Null gespielt haben die Hütteldorfer in der Liga seit November nicht mehr.

"Können gar nicht genug Tore schießen"

"Wir machen ungewohnte, unerklärliche Fehler. Wir können gar nicht genug Tore schießen, damit wir gewinnen", erklärte Schöttel. Selbst . Schöttel sprach von einem "kollektiven defensiven Versagen", Schulte von "Geschenken", die in der Keine-Sorgen-Arena verteilt wurden. Zum wiederholten Mal leistete sich etwa Torhüter Lukas Königshofer einen folgenschweren Patzer.

Mit einem Sieg in Innsbruck und einem Punkteverlust von Sturm Graz in Salzburg würden die Grün-Weißen nächste Woche zwar auf Platz drei zurückkehren. Mit nur noch drei Punkten Rückstand hat sich aber auch der Fünfte WAC, das Sensationsteam des Frühjahrs, in Position gebracht. Der Europacupplatz sei zwar in Gefahr. "Wir werden aber sicher wieder Spiele gewinnen und unsere Punkte machen", beruhigte Schöttel.

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