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Rapid-Präsidium: Edlinger kandidiert nicht mehr

Heute Redaktion
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Rudolf Edlinger hat nach der harten Fan-Kritik der letzten Wochen bekannt gegeben, nicht mehr für das Amt als Rapid-Präsidenten kandidieren zu wollen. Er wird somit höchstens bis November 2013 Boss in Hütteldorf bleiben.

Viele Kritiker haben sich in den letzten Wochen auf Edlinger eingeschossen. Am Donnerstag äußerte sich der Rapid-Präsident in einem Interview mit Clubservice-Leiter Andy Marek ausführlich über die Rapid-Krise, die Kritik an Manager Werner Kuhn und die Zukunft im Rapid-Präsidium.

Am Freitag ab 12:30 geben Edlinger und Schöttel eine gemeinsame Pressekonferenz. Über deren Inhalt herrscht derzeit noch Rätselraten - es bleibt spannend in Hütteldorf.

Verjüngungskur im Präsidium

"Für mich war es immer Leidenschaft, das Amt des Präsidenten zu übernehmen. Spätestens im November 2013 wird meine Amtszeit zu Ende sein", kündigte Edlinger an. Im Rapid-Präsidum soll künftig der von vielen Fans geforderte, frische Wind wehen: Mit der nächsten Generalversammlung im Herbst 2013 werde ein neues, verjüngtes Präsidium die Geschicke des Vereins leiten".

Noch dieses Jahr wird ein weiteres wichtiges Gesicht hinzukommen. Ein Sportdirektor soll Rapid-Trainer Peter Schöttel künftig unter die Arme greifen. Derzeit werden Kandidaten gesucht. "Ich gehe davon aus, dass wir das vor Weihnachten schaffen werden", versicherte Edlinger.

Das 120-Millionen-Projekt

Edlinger bezog auch zu einem "Kurier"-Bericht Stellung, in dem Manager Werner Kuhn vorgeworfen wird, einen von außen herangetragenen 120-Millionen-Plan für eine Sanierung samt Errichtung einer neuen Parkgarage und Freizeit-Zentrum ausgeschlagen zu haben. Investoren seien laut den Entwicklern am Projekt interessiert gewesen.

Eine Gruppe von Projektentwicklern hatten im September 2011 die Grundzüge einer Stadion-Sanierung erstellt. Kuhn habe nach Aussage der Initiatoren zunächst interessiert gezeigt. Doch wenig später sei der Rapid-Manager nicht mehr erreichbar gewesen. Da auch keine Absage vorlag, wurde daraufhin Edlinger kontaktiert, der vom Projekt noch nichts wusste.

"Kann sein, dass Kuhn nicht zurückrief"

"Es kann sein, dass Kuhn nicht zurückgerufen hat. Aber deswegen scheitert ein Projekt - das mir sehr gefallen hätte - nicht. Rapid trifft sicher keine Schuld, weil hier viel mehr als das Stadion umgebaut werden sollte", so Edlinger gegenüber der Zeitung. Laut den Plänen wäre eine Aufstockung der Sitzplätze auf 25000 möglich gewesen.

Edlinger stärkte Kuhn den Rücken, will den Vorwürfen aber nachgehen. "Wir werden sie genauestens überprüfen. Ich bin der Meinung, dass Werner Kuhn für Rapid eine hervorragende Arbeit geleistet hat. Es liegt in seinem Interesse, dass die Vorwürfe aufgeklärt werden. Konsequenzen werden wir dann ziehen, wenn sich die Vorwürfe bestätigen oder entkräften. Ich glaube an Zweiteres."