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Rapid: Schaub jagt die Tormarke von Papa Fred

Heute Redaktion
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Emotionale Partie für Louis Schaub. Trifft der Rapid-Star gegen St. Pölten, hält er wie sein Vater bei 23 Liga-Toren. "Heute" fragte nach.

Louis Schaub hat seinen Torriecher wiedergefunden – zumindest im Nationalteam. Zwei entscheidende Treffer erzielte der 22-Jährige in der Länderspielpause. Heute steigt Österreichs neuer Super-Knipser wieder ins Rapid-Training ein.

"Für mich ist es gut gelaufen, muss man sagen", erzählt Schaub im "Heute"-Gespräch. "Ich freue mich natürlich über jedes Tor und jeden Einsatz im Nationalteam. Es macht immer viel Spaß mit den Jungs."

Bei Koller flossen Tränen

Einziger Stimmungskiller: Der Abschied von Teamchef Marcel Koller. "Er hat nach dem Spiel noch eine Ansprache im Hotel gehalten, sich am Flughafen von jedem einzeln verabschiedet. Ich denke, er hatte ein paar Tränen in den Augen. Es war recht emotional, aber das ist normal. Er war doch sechs Jahre hier. Er hat richtig viel geleistet im österreichischen Fußball."

Der 1960 im deutschen Fulda geborene Fred Schaub begann seine Profi-Karriere 1979 bei Frankfurt. Ein Jahr später schoss er die Eintracht mit dem entscheidenden Tor gegen Gladbach zum Sieg im UEFA-Pokal. Nach Stationen bei Fürth, Dortmund, Hannover und Freiburg ging Schaub nach Österreich zur Admira, für die er 23 Liga-Tore erzielte. Seine Karriere ließ er unter anderem bei Mödling und dem FavAC ausklingen. Schaub blieb auch nach seiner aktiven Laufbahn in Österreich. Am 22. April 2003 verunglückte der Familienvater mit nur 42 Jahren bei einem Autounfall tödlich. Sein damals achtjähriger Sohn Louis war ebenfalls an Bord, überlebte aber verletzt. Heute kickt Louis Schaub für Rapid. Am Samstag kann er sein 23. Liga-Tor erzielen – und mit seinem Papa gleichziehen.

Sieben Schaub-Trainer in 18 Monaten

Schaub ist Trainerwechsel gewöhnt. Der neue ÖFB-Teamchef wird, U21 inklusive, sein siebenter (!) Betreuer in den letzten 18 Monaten. "Das hört sich nach richtig viel an. Allein bei Rapid waren es ja leider einige", sagt Schaub. "Aber das ist im Fußball eben so, man muss das Beste daraus machen."

Favorit auf den Teamchef-Posten ist Andreas Herzog – eine Rapid-Legende. "Ich kenne ihn nicht als Trainer, aber er könnte uns sicher weiterhelfen. Ich bin selbst auch gespannt, wer es wird."

Auf den Spuren von Papa Fred

Fakt ist: Unter Koller erzielte Schaub bei fünf Auftritten drei Tore, weshalb der Spitzname "Euro-Louis" wieder in aller Munde ist. Diesen erarbeitete er sich dank 16 Rapid-Toren in 30 Europacup-Partien. In der Liga hält der Youngster nach 140 Matches bei 22 Goals – und könnte damit am Samstag beim Heimspiel gegen St. Pölten eine besondere Marke knacken: Jene von Papa Fred, der einst für die Admira 23 Mal in der Bundesliga traf. "Wirklich? Das wusste ich nicht. Das würde mich natürlich sehr freuen. Ich hoffe, dass ich nicht nur gleichziehe, sondern ihn dann auch bald überhole."

Fred Schaub verunglückte 2003 mit dem damals achtjährigen Louis an Bord tödlich. "Leider war die Zeit zu kurz, um viel mit ihm zu spielen oder trainieren", sagt der Rapidler, selbst seit Kurzem Papa. "Aber ich denke, ich habe das Talent von ihm. Ich hatte das Fußballspielen von klein auf im Blut."